MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

08.10.2025 / 07:39 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MITTWOCH: Die Börsen des chinesischen Festlandes bleiben wegen des Nationalfeiertages geschlossen. In Südkorea ruht der Handel wegen des Erntedankfests.

DONNERSTAG: In Südkorea wird wegen des Tags des koreanischen Alphabets (Hangeul) nicht gehandelt.

+++++ TAGESTHEMA +++++

BMW hat die Jahresprognose gesenkt, weil die angestrebte Absatzsteigerung im chinesischen Markt hinter der Erwartung zurückgeblieben ist. Auch die Erwartung an die Verkäufe im laufenden vierten Quartal wurde reduziert. Ein weiterer Grund ist, dass die Zölle bislang nicht wie erwartet vollumfänglich reduziert wurden. Zwar geht BMW weiterhin davon aus, dass die EU die mit den USA vereinbarte Zollreduzierung für die Einfuhr von Automobilen und Teilen in die EU von 10 Prozent auf 0 Prozent rückwirkend zum 1. August umsetzen wird - das Ergebnis werde zunächst jedoch noch belastet. Die EBIT-Marge im Segment Automobile sieht BMW nun am unteren Rand des prognostizierten Korridors von 5 bis 7 Prozent, in der Spanne von 5 bis 6 Prozent. Die Kapitalrendite (RoCE) wird nun der Spanne von 8 bis 10 statt 9 bis 13 Prozent gesehen. Für das Ergebnis vor Steuern wird nun ein leichter Rückgang erwartet statt ein Ergebnis auf Vorjahresniveau. Den freien Cashflow erwartet BMW bei über 2,5 statt über 5 Milliarden Euro. Der Konzern will trotzdem weiterhin 30 bis 40 Prozent des den Aktionären zuzurechnenden Konzerngewinns als Dividende ausschütten und hält auch am beschlossenen Aktienrückkaufprogramm fest.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

10:00 DE/Aurubis AG, Kapitalmarkttag

19:30 US/Honeywell International Inc, Investorentag wegen Abspaltung von Solstice

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 Produktion im produzierenden Gewerbe August 
          saisonbereinigt 
          PROGNOSE: -1,0% gg Vm 
          zuvor:    +1,3% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
                            zuletzt  +/- % 
DAX Futures               24.546,00  +0,2% 
E-Mini-Future S&P-500      6.658,77  +0,3% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  25.065,75  +0,1% 
Nikkei-225 (Tokio)        47.782,54  -0,4% 
Hang-Seng (Hongk.)        26.717,32  -0,9% 
Shanghai-Comp.             Feiertag 
 
Dienstag: 
INDEX               zuletzt  +/- % 
DAX               24.385,78  +0,0% 
DAX-Future        24.492,00  -0,1% 
XDAX              24.371,46  -0,1% 
MDAX              30.836,16  -0,1% 
TecDAX             3.733,07  -0,3% 
SDAX              17.354,72  -0,7% 
Euro-Stoxx-50      5.613,62  -0,3% 
Stoxx-50           4.749,70  -0,1% 
Dow-Jones         46.602,98  -0,2% 
S&P-500            6.714,59  -0,4% 
Nasdaq Composite  22.788,36  -0,7% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Auch zur Wochenmitte zeichnet sich erst einmal kein Ausbruch des DAX aus der Seitwärtsspanne der vergangenen Wochen ab. Vom Umfeld kommen kaum Impulse. In Europa wartet der Markt auf die Entwicklung in Frankreich, hier soll der zurückgetretene Regierungschef Lecarnu bis zum Abend einen Ausweg aus der Krise finden. In Deutschland werden am Morgen Zahlen zur Industrieproduktion veröffentlicht, und am Abend veröffentlicht die US-Notenbank das Protokoll der jüngsten Zinssitzung.

Rückblick: Etwas leichter - Mangels frischer Impulse tat sich auf breiter Front wenig, auch in Frankreich. Anleger blieben angesichts der Krise in Frankreich vorsichtig, hieß es. Dort wartete man ab, ob der zurückgetretene Premierminister Lecornu bis am Mittwoch möglicherweise doch noch einen Weg aus der Krise um den Haushalt findet. Der Anstieg der Renditen französischer Anleihen schien zunächst gestoppt. Der Euro neigte zu deutlicher Schwäche. Im Hintergrund schwelte weiter der US-Regierungsstillstand. In Deutschland enttäuschte der Auftragseingang der Industrie. Shell gewannen 1,6 Prozent. Der Ölkonzern rechnet mit deutlich höheren Gewinnen aus dem Handel in seiner integrierten Gassparte. Imperial Brands verteuerten sich um 3,4 Prozent. Die Rückzahlungen an die Aktionäre sollen im kommenden Geschäftsjahr 2,7 Milliarden Pfund übersteigen.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Wenig verändert - Für SAP ging es nach guten Vorlagen der US-Technologietitel um 1,5 Prozent nach oben. Nach unten ging es auch mit den Rüstungsaktien: Rheinmetall sanken um 0,2 Prozent, Hensoldt um 1,6 Prozent und Renk um 3,3 Prozent. Aurubis stiegen um 9,2 Prozent und markierten neue Allzeithochs. Der Kupferkonzern hat seine Dividendenpolitik geändert und will künftig einen höheren Anteil seines operativen Konzerngewinns ausschütten. Dagegen fielen Traton um 3 Prozent. Von Jefferies hieß es, der sogenannte Pre-Close-Call am Vortag habe größtenteils bekannte Trends bestätigt. Die Marktschwäche in den USA halte an. Daimler Truck kamen um 0,6 Prozent zurück.

XETRA-NACHBÖRSE

BMW wurden rund 3 Prozent schwächer getaxt, nachdem der Automobilhersteller am Abend seine Jahresprognose für das Geschäftsjahr 2025 gesenkt hatte (siehe Tagesthema). Im Fahrwasser gerieten auch Mercedes-Benz unter Druck und wurden ebenso etwa 3 Prozent schwächer gesehen.

USA - AKTIEN

Leichter - Nach anfänglichen neuerlichen Rekordständen wurden Gewinne mitgenommen. Der anhaltende Regierungsstillstand haben zudem nach einem erneut gescheiterten Einigungsversuch im Senat die Stimmung belastet. Der Stillstand von US-Behörden könnte Lieferketten in der Industrie unterbrechen, warnten Marktteilnehmer. Eine Kooperation mit dem KI-Unternehmen Anthropic ließ IBM um 1,6 Prozent zulegen. Dell zogen um 3,5 Prozent an. Der Rechnerhersteller hatte seine Erwartungen für Umsatz- und Gewinn erhöht. AMD legten nach der Vortagesrally um weitere 3,8 Prozent zu, nachdem der Chiphersteller einen langfristigen Vertrag als Hauptlieferant für den Aufbau der Infrastruktur für KI von OpenAI bekannt gegeben hatte. Oracle verloren dagegen 2,8 Prozent. Laut einem Bericht könnte die Marge im Bereich Cloud-Computing geringer als von Analysten erwartet ausfallen. Tesla gab die lang erwartete Einführung billigerer Modellvarianten bekannt. Dies könnte die Nachfrage nach höher preisigen Modellen aber schmälern, hieß es kritisch. Tesla verloren 4,5 Prozent. Ford büßten 6,1 Prozent ein. Einem Bericht zufolge muss der Autobauer nach einem Brand in einem Aluminiumwerk eines Zulieferers mit monatelangen Betriebsstörungen rechnen.

USA - ANLEIHEN

Zissenkungserwartungen dominierten einmal mehr, zumal Notenbankgouverneur Stephen Miran erneut für eine Zinssenkung plädiert hatte. Die Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere sank um 3 Basispunkte auf 4,14 Prozent.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                  zuletzt        +/- %  0:00 Vortag   Di, 17:26   % YTD 
EUR/USD            1,1619        -0,3%       1,1658      1,1672  +13,1% 
EUR/JPY            176,96        -0,0%       177,04      176,42   +8,1% 
EUR/CHF            0,9306        -0,0%       0,9307      0,9306   -0,8% 
EUR/GBP            0,8677        -0,0%       0,8681      0,8681   +5,0% 
USD/JPY            152,31        +0,3%       151,89      151,14   -4,4% 
GBP/USD            1,3391        -0,3%       1,3429      1,3446   +7,7% 
USD/CNY            7,1192        -0,0%       7,1195      7,1180   -1,3% 
USD/CNH            7,1469        +0,0%       7,1458      7,1432   -2,6% 
AUS/USD            0,6564        -0,3%       0,6581      0,6593   +6,9% 
Bitcoin/USD    121.470,30        -0,5%   122.045,50  122.368,50  +32,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Dollar setzte seine Aufwärtsbewegung fort. Der Dollarindex gewann 0,6 Prozent, der Euro kam deutlich zurück auf rund 1,1650 Dollar. Der Greenback profitierte auch von der Schwäche des Yen. Die politische Instabilität in Frankreich belastete den Euro und die Erwartung einer zukünftig möglicherweise lockereren Fiskal- und Geldpolitik den Yen.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

             zuletzt  VT-Settlem.        +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex      62,23        61,73        +0,8%        0,50  -14,2% 
Brent/ICE      65,91        65,45        +0,7%        0,46  -12,5% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Die Ölpreise zeigten sich volatil und gingen 0,5 Prozent höher aus dem Handel. Laut Chefökonom Matt Muenster von Breakthrough ist es Russland zwar gelungen, seine Rohöl- und Raffinerieprodukte um die Wirtschaftssanktionen herum zu verteilen, doch könnten ukrainische Angriffe auf die russische Energieinfrastruktur das russische Angebot begrenzen und zu einem relativ engeren Markt führen.

METALLE

           zuletzt       Vortag        +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold      4.035,17     3.984,95        +1,3%       50,22  +50,9% 
Silber       48,89        47,84        +2,2%        1,05  +68,1% 
Platin    1.429,69     1.391,56        +2,7%       38,13  +58,6% 
Kupfer        5,09         5,10        -0,1%        0,00  +23,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Goldpreis legte im US-Handel um 0,5 Prozent zu und erreichte abermals Rekordniveaus. Im asiatisch geprägten Geschäft am Mittwoch knackte der Preis die 4.000er Hürde, das neue Hoch liegt bei 4.035 Dollar. Politische Unsicherheit und die Erwartung weiterer US-Zinssenkungen kurbelten die Nachfrage an, heißt es. Am Markt wird zudem auf eine Studie verwiesen: Goldman Sachs hat das Ziel für den Goldpreis erneut nach oben genommen - auf nun 4.900 Dollar für Ende 2026, bisher war das Haus von 4.300 Dollar ausgegangen. Die Rede ist auch von einem "neuen Wall-Street-Handel". Die Anleger investierten ihr Geld in Dollar-Alternativen wie Bitcoin und Edelmetalle.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR +++++

NEUSEELAND - Geldpolitik

Neuseelands Notenbank hat mit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte auf eine Reihe schwacher Wirtschaftsdaten reagiert. Der Leitzins liegt nun bei 2,50 Prozent.

EU - Stahl-Zölle

Handelsvertreter der EU haben einen Zollsatz von 50 Prozent auf Stahlimporte vorgeschlagen, die eine bestimmte Quote übersteigen. Mit dieser Maßnahme will die EU ihren angeschlagenen Stahlsektor vor Überkapazitäten schützen. Laut der EU-Kommission steht die Stahlindustrie unter erheblichem Druck durch Überkapazitäten, die sich auf mehr als das Fünffache des jährlichen Stahlverbrauchs der Union belaufen dürften.

USA - Geldpolitik

Notenbankgouverneur Stephen Miran glaubt, dass ein Großteil der Unsicherheit, die Unternehmen und Verbraucher zu Beginn dieses Jahres geplagt habe, vorüber ist. Er sei optimistisch hinsichtlich der wirtschaftlichen Aussichten, solange die Fed die Risiken einer restriktiveren Geldpolitik beseitige. Um diese Risiken zu mindern, müsse die Fed den Leitzins senken.

AURUBIS

will künftig einen höheren Anteil seines operativen Konzerngewinns nach Steuern als Dividende ausschütten. Ab dem Geschäftsjahr 2025/26, das am 1. Oktober begann, wird eine Ausschüttungsquote von bis zu 30 Prozent angestrebt, für das per 30. September abgelaufene Geschäftsjahr 2024/25 eine Quote von 25 Prozent.

GLENCORE

erhält von der australischen Regierung bis zu 600 Millionen australische Dollar, umgerechnet 339 Millionen Euro, damit die Kupferhütte Mount Isa und die Raffinerie Townsville im australischen Bundesstaat Queensland für die nächsten drei Jahre in Betrieb bleiben.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/gos

(END) Dow Jones Newswires

October 08, 2025 01:38 ET (05:38 GMT)

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