PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
09.10.2025 / 06:53 Uhr
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
NATO - Die Nato-Verbündeten erörtern eine energischere Reaktion auf die zunehmend provokativen Aktionen Wladimir Putins, u. a. durch die Stationierung bewaffneter Drohnen entlang der Grenze zu Russland und die Lockerung der Beschränkungen für Piloten, damit diese das Feuer auf russische Flugzeuge eröffnen können. Die Gespräche zielen darauf ab, die Kosten für Moskaus "hybride Kriegsführung" zu erhöhen und klare Gegenmaßnahmen nach einer Reihe von Luftraumverletzungen durch russische Drohnen und Jets festzulegen, wie vier mit den Gesprächen vertraute Nato-Vertreter sagten. An Russland angrenzende Frontstaaten haben mit Unterstützung Frankreichs und Großbritanniens die Gespräche initiiert, die sich inzwischen auf eine größere Gruppe innerhalb des 32-köpfigen Bündnisses ausgeweitet haben. (Financial Times)
EMISSIONSHANDEL - Vor dem Hintergrund der andauernden Deindustriealisierung in Europa fordert der Essener Chemiekonzern Evonik eine umfassende Reform des Brüsseler Emissionshandels, andernfalls drohten harte Konsequenzen am Arbeitsmarkt. Die für 2027 geplante drastische Verschärfung des Emissionshandelssystems (ETS) gefährde die Existenz vieler Unternehmen, sagte der Vorstandsvorsitzende von Evonik, Christian Kullmann, der FAZ. Seine Forderung habe er auch schon an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gerichtet: "Die CO2-Gebühr für Europa muss weg. Sie gefährdet in Deutschland mindestens 200.000 gut bezahlte Industrie-Arbeitsplätze." (FAZ)
AUTOFINANZIERUNG - Der Skandal um verdeckte Kommissionen für Autofinanzierungen wird die beteiligten Institute nicht so viel kosten wie ursprünglich befürchtet. Wie die britische Finanzaufsicht FCA mitteilt, rechnet sie mit insgesamt 11 Milliarden Pfund. Im April hatte sie noch eine Spanne von 9 Milliarden bis 18 Milliarden Pfund genannt. Durch die Branche geisterten zuvor Schätzungen von bis zu 44 Milliarden. "Der Autofinanzierungsskandal erweist sich als weniger dramatisch als gedacht", sagte Russ Mould, Investment Director bei AJ Bell. Statt mit einer Entschädigung von jetzt 700 Pfund pro Kopf rechnete die Financial Conduct Authority (FCA) zuvor mit 950 Pfund. Lloyds hat bereits 1,15 Milliarden Pfund zurückgestellt, um die Kosten zu decken. (Börsen-Zeitung)
TRUMP - In einem bisher nicht veröffentlichten Brief fordert US-Präsident Donald Trump die Europäische Union (EU) auf, ihre Gesetze und Standards an die USA anzupassen. In dem an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen adressierten Schreiben verlangt Trump, die EU solle ihre "nichttarifären Handelshemmnisse" im Digitalbereich und in der Landwirtschaft abbauen, berichteten hochrangige Beamte dem Handelsblatt. Das habe die EU im Zoll-Abkommen im Juli versprochen, nun müsse sie ihn umsetzen, heißt es in dem Brief. Vertreter der EU-Mitgliedstaaten sollten demnach am späten Mittwochabend bei einer Sitzung mit der Kommission über den Brief informiert werden und die europäische Reaktion darauf beraten. Aus Sicht der Brüsseler Behörde handelt es sich dabei um eine "Maximalforderung". Trump versuche, die EU zu weiteren Zugeständnissen zu drängen, und stelle diese als Teil der Umsetzung des Zolldeals dar. (Handelsblatt)
KRANKENVERSICHERUNG - Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) erwägt, zum Stopfen der Milliarden-Löcher in der gesetzlichen Krankenversicherung die Zuzahlungen der Versicherten unter anderem für Medikamente deutlich anzuheben. Nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) sehen die Pläne der Ministerin vor, alle Zuzahlungen pauschal um 50 Prozent zu erhöhen. Damit müssten Versicherte zum Beispiel bei Medikamenten künftig 15 statt bisher 10 Prozent des Arzneimittelpreises zuzahlen. Der Mindestanteil stiege von 5 auf 7,50 Euro, der Maximalbetrag von 10 auf 15 Euro. Für eine Krankenhausbehandlung wäre pro Tag eine Zuzahlung von 15 statt 10 Euro fällig. (RND)
E-MOBILITÄT - Vor dem Auto-Gipfel bei Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) an diesem Donnerstag hat die Top-Ökonomin und Wirtschaftsweise Monika Schnitzer Verbesserungen für Verbraucherinnen und Verbraucher mit Blick auf E-Autos gefordert. Wichtig wäre es, den Betrieb der E-Autos, etwa beim Laden, verlässlich günstiger zu machen, sagte Schnitzer den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Durch Wettbewerb an den Ladestationen, mit transparenten Gebühren, ohne App-Zwang und mit einheitlichen Standards. Laden muss so simpel werden wie Tanken, damit auch die Kunden überzeugt werden, die nicht zu Hause oder im Betrieb laden können", so die Vorsitzende des Sachverständigenrats für Wirtschaft (SVR) weiter. (Funke Mediengruppe)
SOZIALBEITRÄGE - Wegen der am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossenen höheren Beitragsbemessungsgrenze hat der Wirtschaftsrat der CDU einen Verzicht auf weitere Belastungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber angemahnt. Der zusätzliche finanzielle Spielraum durch eine höhere Beitragsbemessungsgrenze müsse dann im Gegenzug von Zurückhaltung bei den Beitragssätzen begleitet sein, sagte der Generalsekretär des Wirtschaftsverbands, Wolfgang Steiger, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Am besten sind spürbare Beitragssatzsenkungen, die auch durch Leistungseinschränkungen in den Sozialversicherungen ermöglicht werden. Das umfasst den Verzicht auf Rentengeschenke, die Anhebung des Renteneintrittsalters auch über den 67. Geburtstag hinaus, die Begrenzung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld I auf durchgängig zwölf Monate, den Rückbau der sozialen Pflegeversicherung auf das ursprüngliche Konzept einer Teilkaskoversicherung sowie die Ausgliederung privat absicherbarer Gesundheitsrisiken aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung", konkretisierte Steiger. (Funke Mediengruppe)
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