MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
10.10.2025 / 07:33 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
MONTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag des Sports" geschlossen. Am US-Anleihemarkt findet wegen des "Columbus Day" kein Handel statt.
+++ TAGESTHEMA +++++
Die israelische Regierung hat das von der Trump-Administration vermittelte Abkommen über die Freilassung der verbleibenden israelischen Geiseln in den Händen der Hamas und einen Waffenstillstand im Gazastreifen gebilligt. Das Abkommen, das US-Präsident Donald Trump am Mittwoch vom Weißen Haus aus verkündete, könnte Verhandlungen über ein einem Ende des zweijährigen Krieges im Gazastreifen, der Zehntausende von Toten im Gazastreifen und die Enklave in Trümmern hinterlassen hat, neuen Schwung verleihen. Das Abkommen leitet die erste bedeutende Pause in den Kämpfen seit März ein. Es schafft die Voraussetzungen für Gespräche über eine Entwaffnung der Hamas und die Bildung einer Interimsregierung zur Überwachung des Gazastreifens. Nach Angaben von US-Beamten trafen am Donnerstag die ersten von etwa 200 US-Soldaten in Israel ein, die als Teil eines internationalen Teams zur Unterstützung der Waffenruhe im Gazastreifen entsandt wurden. Das US-Zentralkommando wird eine internationale Stabilisierungstruppe anführen und ein ziviles militärisches Koordinationszentrum einrichten, an dem auch Ägypten, Katar, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate beteiligt sein könnten, sagte ein hochrangiger US-Beamter, der anonym bleiben wollte. Die Truppen sollen dabei helfen, die Umsetzung des Waffenstillstands und den eventuellen Übergang zu einer Zivilregierung zu überwachen. Sie werden auch dabei helfen, die Lieferung humanitärer Hilfe in den Gazastreifen zu erleichtern. Die Vereinbarung sollte in Kraft treten, sobald die israelische Regierung ihr zugestimmt hat, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
10:00 DE/Gerresheimer AG, ausführliches Ergebnis 3Q und Pk
11:00 DE/Volkswagen AG (VW), Absatzzahlen 3Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
-US 16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) Oktober PROGNOSE: 54,0 zuvor: 55,1
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: Index zuletzt +/- % DAX Futures 24.747,00 +0,0% E-Mini-Future S&P-500 6.741,40 +0,1% E-Mini-Future Nasdaq-100 25.130,50 +0,1% Nikkei-225 (Tokio) 48.067,54 -1,1% Hang-Seng (Hongk.) 26.422,70 -1,2% Shanghai-Comp. 3.911,52 -0,6% Donnerstag: DAX 24.611,25 +0,1% DAX-Future 24.738,00 -0,0% XDAX 24.620,98 +0,0% MDAX 30.921,06 +0,2% TecDAX 3.747,47 +0,4% SDAX 17.561,34 +0,9% Euro-Stoxx-50 5.625,56 -0,4% Stoxx-50 4.767,34 -0,5% Dow-Jones 46.358,42 -0,5% S&P-500 6.735,11 -0,3% Nasdaq Composite 23.024,63 -0,1%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Nach der Woche der Rekorde an den europäischen Aktienmärkten zeichnet sich für den Freitag eine kaum veränderte Handelseröffnung ab. Mit Blick auf das Wochenende und das Schlagzeilenrisiko sowie den inzwischen hohen Bewertungen sind kleinere Gewinnmitnahmen im Tagesverlauf nicht auszuschließen. Am Dienstag startet inoffiziell die US-Berichtssaison mit den Banken wie Goldman Sachs, JP Morgan und Citigroup, auch wenn es schon vereinzelte Zahlen wie von Delta Air Lines und Pepsico gab. Mit Blick auf die stabilen Zinserwartungen in Europa dürften hier die Impulse eher aus Frankreich mit der Regierungskrise oder den USA mit den erwarteten Zinssenkungen kommen. Der Euro gibt ein wenig von der jüngst gesehenen Stärke ab und notiert unter 1,16 Dollar. Gerade die Euro-Stärke im dritten Quartal dürfte, neben den US-Zöllen, sich tief in die Ertragszahlen der europäischen Exporteure eingegraben und die Margen belastet haben.
Rückblick: Die geopolitischen Risiken mit den Entwicklungen im Nahen Osten wurden niedriger eingestuft. Israel und die Hamas haben der ersten Phase des Friedensplans von Präsident Trump für den Gazastreifen zugestimmt, ein Schritt, der die Risikoprämie der Region verringern könnte. Michelin verloren 3,8 Prozent. Das Unternehmen hatte im sogenannten Pre-Close-Call mit Analysten gesagt, dass das dritte Quartal die Erwartungen und auch das Vorquartalsniveau trotz etwas anziehender Nachfrage verfehlt habe. Kepler Chevreux hat in der Folge das Kursziel gesenkt. Continental gaben im Sog 0,5 Prozent ab. Die Aktien von Ferrari brachen um 15,4 Prozent ein, nachdem die neuen langfristigen Profitabilitätsziele die Erwartungen verfehlt haben.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Gut behauptet - Die seit Juli andauernde Konsolidierung am deutschen Aktienmarkt endete mit dem Ausbruch nach oben. Der DAX markierte im Verlauf bei 24.771 Punkten ein neues Allzeithoch. Aus Berlin kamen positive Impulse. Infrastrukturaktien waren nach der Sitzung des Koalitionsausschusses gesucht. Für die Verkehrsinfrastruktur will die Bundesregierung 3 Milliarden Euro zusätzlich ausgeben. Heidelberg Materials zogen um 2,9 Prozent an, Bilfinger gewannen 4,1 Prozent und Hochtief kletterten um 4,2 Prozent. Gerresheimer brachen nach einer weiteren Gewinnwarnung um 18,2 Prozent ein. Von Bernstein hieß es dazu, das Unternehmen habe "in einem desaströsen Jahr" drei Gewinnwarnungen in Folge abgeliefert. Die UBS sieht bei Hellofresh (+10,2%) nun ein überzeugendes Risiko-Ertrags-Verhältnis. Der Prothesenhersteller Ottobock feierte ein erfolgreiches Börsendebüt. Der erste Kurs der Aktie lag an der Frankfurter Börse bei 72,00 Euro und damit 9,1 Prozent über dem Ausgabepreis. Die Gesellschaft hatte ihre Aktien in einer Preisspanne von 62 bis 66 Euro zur Zeichnung angeboten. Den ersten Handelstag beendete die Aktie bei 69 Euro. ein Plus von 4,5 Prozent zum Ausgabepreis.
XETRA-NACHBÖRSE
Von einem recht lebhaften nachbörslichen Handel am Donnerstag berichtete ein Händler von Lang & Schwarz. Die Aktie von PSI Software zeigte sich nur noch wenig bewegt, nachdem das Unternehmen am Abend einen Reuters-Bericht bestätigt hatte, wonach es Gespräche mit Finanzinvestoren über ein mögliches Übernahmeangebot gibt. Mit dem Bericht war die Aktie am Ende des regulären Handels deutlich angesprungen und hatte gut 22 Prozent höher geschlossen. Nachbörslich wurde die Aktie 0,5 Prozent fester getaxt. Dagegen wurden Energiekontor 10 Prozent niedriger getaxt. Aufgrund von Projektverzögerungen in Deutschland und veränderten Rahmenbedingungen für mehrere britische Windkraftprojekte, deren geplante Veräußerung überwiegend zum Konzernergebnis vor Steuern (EBT) des Geschäftsjahres 2025 beitragen soll, wurde die Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2025 angepasst. So wird das Konzern-EBT nur noch bei 30 bis 40 Millionen Euro gesehen, nach zuvor 70 bis 90 Millionen Euro.
USA - AKTIEN
Etwas leichter - Nachdem sich die Rekordjagd an der Wall Street zur Eröffnung zunächst fortgesetzt hatte, ging es mit den Indizes am Donnerstag schließlich nach unten. Der S&P-500 und auch der Nasdaq-Composite hatten neue Allzeithochs markiert. So hält der US-Shutdown weiter an, ohne das sich eine Lösung andeutet. Daher wurden die wöchentlichen Erstanträge erneut nicht veröffentlicht, was zu Zurückhaltung führte, hieß es. Auch mahnte Fed-Gouverneur Michael Barr zur Vorsicht bei weiteren Zinsschritten. Kaum stützend am Aktienmarkt wirkte, dass Israel und die Terrororganisation Hamas sich auf die Umsetzung der ersten Phase eines Friedensplans geeinigt haben. Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) meldete für September ein deutliches Umsatzplus. TSMC hatte zuletzt für das dritte Quartal dank der anhaltend robusten KI- und HPC-bezogenen Nachfrage weiteres Umsatzwachstum in Aussicht gestellt. Nvidia gewannen 1,8 Prozent. Delta Air Lines (+4,3%) verzeichnet eine starke Erholung bei Geschäftsreisen, wobei der Umsatz im dritten Quartal um 8 Prozent gestiegen ist und eine sequenzielle Verbesserung in allen Sektoren zu beobachten war, die sich wahrscheinlich fortsetzen wird. Pepsico (+4,2%) hat im dritten Geschäftsquartal zwar den Umsatz gesteigert, aber dennoch weniger verdient. Der Konzern verbuchte auf bereinigter Basis aber ein Ergebnis über Markterwartungen.
USA - ANLEIHEN
Die Notierungen von US-Staatsanleihen gaben leicht nach. Die Rendite zehnjähriger Titel erhöhte sich um 1,0 Basispunkte auf 4,15 Prozent. Bei den Anleihen war kein "Gaza-Effekt" zu spüren, hieß es. Aber auch das Protokoll der Fed vom Vorabend verhinderte größere Ausschläge: "Wie erwartet, zeigte das Protokoll, dass die politischen Entscheidungsträger mit den doppelseitigen Risiken für Beschäftigung und Inflation zu kämpfen haben", erläuterte HSBC-Volkswirt Ryan Wang.
+++++ DEVISENMARKT +++++
Devisen zuletzt +/- % 0:00 Vortag Do, 17:03 % YTD EUR/USD 1,1578 +0,1% 1,1565 1,1578 +12,3% EUR/JPY 176,84 -0,1% 177,04 177,22 +9,0% EUR/CHF 0,9329 +0,1% 0,9323 0,9317 -0,7% EUR/GBP 0,8696 +0,0% 0,8692 0,8688 +4,8% USD/JPY 152,73 -0,2% 153,07 153,07 -2,9% GBP/USD 1,3314 +0,1% 1,3308 1,3326 +7,1% USD/CNY 7,1086 -0,1% 7,1175 7,1131 -1,2% USD/CNH 7,1289 -0,1% 7,1380 7,1346 -2,5% AUS/USD 0,6569 +0,2% 0,6556 0,6561 +6,4% Bitcoin/USD 121.534,65 +0,0% 121.527,35 121.615,10 +30,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar legte erneut zu. Der Dollar-Index stieg um 0,5 Prozent. Aus dem jüngsten Protokoll der US-Notenbank war hervorgegangen, dass die Vertreter uneins darüber waren, wie stark die Zinsen noch gesenkt werden sollten. Die meisten Währungshüter hielten es demnach für angemessen, die Zinsen im weiteren Jahresverlauf zu senken, einige wenige waren jedoch der Ansicht, dass eine Zinssenkung auf der Sitzung im vergangenen Monat nicht notwendig gewesen sei.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,24 61,51 -0,4% -0,27 -13,2% Brent/ICE 64,93 65,22 -0,4% -0,29 -11,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise gaben nach. Die Notierungen für Brent und WTI fielen um jeweils 1,6 Prozent. Die nachlassenden geopolitischen Risiken im Nahen Osten und höhere US-Rohölbestände sorgten für Abgaben. "Die unmittelbare Auswirkung des Abkommens war eine Verringerung der Befürchtungen einer regionalen Eskalation, die die Wege der Energieversorgung stören könnten", so Antonio di Giacomo von XS.com.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.965,88 3.976,74 -0,3% -10,87 +54,0% Silber 49,33 49,29 +0,1% 0,04 +69,3% Platin 1.385,37 1.402,89 -1,2% -17,52 +63,6% Kupfer 5,08 5,12 -0,8% -0,04 +23,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Goldpreis verlor nach der jüngsten Rekordjagd kräftiger. Die Feinunze fiel um 1,6 Prozent auf 3.975 Dollar und rutschte wieder unter die Marke von 4.000 Dollar. Das jüngste Rekordhoch liegt bei 4.061 Dollar je Feinunze. Die Analysten der Saxo Bank sprachen von einer technisch überkauften Situation. Dennoch bleibe Gold durch die Flucht in sichere Häfen aufgrund der Aussicht auf weitere US-Zinssenkungen und wegen Käufen von Zentralbanken gut unterstützt.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
GELDPOLITIK USA
Nach der Zinssenkung der US-Notenbank im vergangenen Monat sollte die Federal Reserve laut Fed-Gouverneur Michael Barr weitere Anpassungen ihrer Geldpolitik mit Bedacht vornehmen. Barr verwies dabei auf Bedenken, dass die Preise immer noch zu schnell steigen.
RETTUNGSPAKET ARGENTINIEN
Für das Rettungspaket für Argentinien sind wichtige Einzelheiten beschlossen worden. "Heute haben wir direkt argentinische Pesos gekauft", sagte US-Finanzminister Scott Bessent in einem Beitrag auf X und fügte hinzu, dass die USA auch Pläne für einen Währungstausch über 20 Milliarden Dollar abgeschlossen haben. Die Vereinbarung würde Argentinien Zugang zu dringend benötigten US-Dollar verschaffen, um seine schnell schwächer werdende Währung zu stützen. "Das US-Finanzministerium ist bereit, sofort alle außergewöhnlichen Maßnahmen zu ergreifen, die notwendig sind, um den Märkten Stabilität zu bieten", sagte Bessent.
ENERGIEKONTOR
hat die Prognose für den Vorsteuergewinn im laufenden Geschäftsjahr mehr als halbiert. Grund dafür sind Projektverzögerungen in Deutschland und veränderte Rahmenbedingungen für mehrere britische Windkraftprojekte, deren Verkauf nun zu einem größeren Teil erst im kommenden Jahr ergebniswirksam sein werde, teilte das Unternehmen mit. Für das Gesamtjahr 2025 werde nun ein Ergebnis vor Steuern in der Bandbreite von ca. 30 bis 40 Millionen Euro erwartet. Bisher lag die Prognosespanne bei 70 bis 90 Millionen Euro. Der größte Teil der Beiträge zum Vorsteuerergebnis sollte dabei aus Projektverkäufen in Deutschland und in Großbritannien erfolgen.
PSI SOFTWARE
hat Gespräche mit Finanzinvestoren über ein mögliches Übernahmeangebot bestätigt. Das auf die Energiebranche spezialisierte Berliner Softwareunternehmen teilte mit, es befinde sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit drei Parteien, namentlich Thoma Bravo, HgCapital und Warburg Pincus, über den Abschluss einer Investitionsvereinbarung und ein mögliches Übernahmeangebot. Die Gespräche seien ergebnisoffen und dauerten nach wie vor an, teilte PSI Software weiter mit. Es sei derzeit noch ungewiss, ob und gegebenenfalls durch welchen der Interessenten es zu einem Übernahmeangebot für die Gesellschaft kommen werde.
BP
Der US-Erdgasexporteur Venture Global hat in einem Schiedsgerichtsverfahren gegen seinen Kunden BP eine überraschende Niederlage erlitten. BP und andere langfristige Abnehmer werfen Venture Global vor, vertraglich vereinbarte Lieferungen mit Flüssiggas zurückgehalten zu haben, nachdem Russlands Einmarsch in der Ukraine die Erdgaspreise in die Höhe getrieben hat. Stattdessen habe Venture Global sie auf dem Spotmarkt verkauft, um sich zu bereichern. In einer Pflichtmitteilung von Venture Global heißt es, der Internationale Schiedsgerichtshof habe BP einen teils endgültigen Anspruch zuerkannt. Der britische Konzern fordert nach Angaben von Venture Global mehr als 1 Milliarde Dollar Schadensersatz zuzüglich Zinsen, Kosten und Anwaltsgebühren.
SALESFORCE
wird Apromore übernehmen, einen Anbieter von Prozessintelligenzsoftware. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten jetzt beide Seiten, die finanziellen Bedingungen der Transaktion wurden nicht genannt.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
(END) Dow Jones Newswires
October 10, 2025 01:32 ET (05:32 GMT)
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10.10.2025 @ 17:46:34