MÄRKTE EUROPA/Trump schickt Exportwerte auf Talfahrt

10.10.2025 / 18:23 Uhr

DOW JONES--Mit kräftigem Minus sind Europas Börsen am Freitag aus dem Handel gegangen. Nach lange ruhigem Geschäft verdarb erneut US-Präsident Donald Trump die Stimmung. Er teilte mit, es gebe angesichts des laufenden Handelskonflikts keinen Bedarf für ein Treffen mit Chinas Staatspräsident Xi Jinping. Damit würde das geplante Treffen in Südkorea de facto abgesagt werden. An den US-Börsen sorgte dies für einen kleinen Schockmoment und weckte auch in Europa Sorgen vor einem erneuten Handelskrieg. Denn Trump drohte zudem mit neuen China-Zöllen. Kursverluste trafen daher vor allem exportorientierte Branchen wie Automobilbau und Stahl. Der DAX verlor 1,5 Prozent auf 24.241 Punkte, der Euro-Stoxx-50 sogar 1,7 Prozent auf 5.531 Punkte.

Auto- und Stahlwerte von Trump besonders getroffen

Vor allem Auto-Aktien mit hohem US-Engagement rutschten ab - in Europa war das vor allem die Fiat- und Jeep-Mutter Stellantis. Deren Aktien brachen über 7 Prozent ein. Verluste bei Volvo und Ferrari lagen um die 3 Prozent. Deutsche Titel hielten sich dagegen noch gut, so VW und BWM mit bis zu 2,3 Prozent Minus. Mercedes-Benz hielten sich sogar 0,1 Prozent im Plus, lagen aber schon mehr als 2 Prozent höher. Positiv werteten die Analysten von Jefferies die Aussagen zur Pkw-Sparte. Mercedes-Benz signalisiere zwar eine bereinigte Marge am unteren Ende der prognostizierten Spanne von 4 bis 6 Prozent, was jedoch über dem Marktkonsens von 3,6 Prozent liege.

Auch Technologiewerte kamen unter kräftigen Druck. So fielen ASML um 4,2 Prozent, BE Semiconductor und Infineon je 3,5 Prozent. Bei Philips, STMicro und SAP ging es bis zu 3 Prozent tiefer. Bei konjunkturempfindlichen Minen- und Stahlwerten ging es ebenso kräftig abwärts. Arcelormittal, SSAB und Salzgitter verloren bis zu 5,8 Prozent. Minen wie Antofagasta und Angloamerican rutschten bis zu 2,8 Prozent ab, Glencore um über 3 Prozent.

Favoritenwechsel - Kräftiger Ausverkauf bei Rüstung

Bereits zuvor drückte ein kräftiger globaler Ausverkauf die Rüstungs-Aktien. Der Index der Rüstungs-Werte war mit 1,6 Prozent einer der Hauptverlierer in Europa. Mit Blick auf das Jahresende habe eine starke Sektor-Rotation eingesetzt, hieß es im Handel: Nun würden zuletzt verschmähte Branchen wie Immobilien und Nahrungsmittel gekauft. Die Gewinner der Vergangenheit, wie Rüstungswerte, dagegen abverkauft.

Mit dem Gaza-Friedensplan habe dies nichts zu tun, der sei für die Auftragslage bis 2030 irrelevant. Nicht aber die Branchenbenwertung: So warnte die Citigroup bereits seit Ende Juni vor Überbewertung. Schon damals skeptisch gesehene Titel wie Hensold (-5,3%) und Renk (-4,5%) verloren entsprechend besonders stark. In Italien sanken Leonardo um 4,7 Prozent, Rheinmetall gaben nur 1,2 Prozent ab. Hier stützte die Aussicht auf einen Großauftrag von 600 Skyranger-Systemen durch die Bundeswehr. Der Wert des Auftrags könnte bei 9 Milliarden Euro liegen.

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Index                    Schluss  Entwicklung in %  Seit Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50           5.531,32             -1,7%              +14,9% 
Stoxx-50                4.701,04             -1,4%              +10,6% 
Stoxx-600                 564,16             -1,3%              +12,5% 
XETRA-DAX              24.241,46             -1,5%              +23,6% 
CAC-40 Paris            7.918,00             -1,5%               +9,0% 
AEX Amsterdam             940,46             -1,9%               +9,1% 
ATHEX-20 Athen          5.340,01             +0,5%              +48,8% 
BEL-20 Brüssel          4.921,29             -0,8%              +16,3% 
BUX Budapest          101.990,76             +0,6%              +27,8% 
OMXH-25 Helsinki        5.064,55             -0,2%              +17,5% 
OMXC-20 Kopenhagen      1.618,91             -0,3%              -22,8% 
PSI 20 Lissabon         8.169,87             -0,7%              +29,1% 
IBEX-35 Madrid         15.476,50             -0,7%              +34,4% 
FTSE-MIB Mailand       42.047,50             -1,7%              +25,2% 
OBX Oslo                1.573,33             -0,4%              +18,7% 
PX  Prag                2.365,36             +0,2%              +34,2% 
OMXS-30 Stockholm       2.707,50             -0,8%               +9,9% 
WIG-20 Warschau         2.873,04             -0,0%              +31,1% 
ATX Wien                4.666,71             -1,4%              +29,2% 
SMI Zürich             12.481,41             -1,0%               +8,7% 
*bezogen auf Vortagesschluss 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00   Do, 17:03   % YTD 
EUR/USD                     1,1610        +0,4%      1,1565      1,1578  +11,7% 
EUR/JPY                     176,56        -0,3%      177,04      177,22   +8,7% 
EUR/CHF                     0,9308        -0,2%      0,9323      0,9317   -0,7% 
EUR/GBP                     0,8702        +0,1%      0,8692      0,8688   +5,0% 
USD/JPY                     152,07        -0,7%      153,07      153,07   -2,7% 
GBP/USD                     1,3341        +0,2%      1,3308      1,3326   +6,3% 
USD/CNY                     7,1156        -0,0%      7,1175      7,1131   -1,3% 
USD/CNH                     7,1435        +0,1%      7,1380      7,1346   -2,7% 
AUS/USD                     0,6481        -1,1%      0,6556      0,6561   +5,9% 
Bitcoin/USD             118.707,75        -2,3%  121.527,35  121.615,10  +28,3% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    58,42        61,03       -4,3%       -2,61  -14,7% 
Brent/ICE                    62,65        65,22       -3,9%       -2,57  -13,0% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.982,13     3.976,74       +0,1%        5,39  +51,5% 
Silber                       49,95        49,29       +1,3%        0,66  +71,0% 
Platin                    1.379,76     1.402,89       -1,6%      -23,13  +60,2% 
Kupfer                        4,90         5,12       -4,3%       -0,22  +19,3% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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