MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben unter Druck - Banken werden abverkauft

17.10.2025 / 13:49 Uhr

DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte notieren auch am Freitagmittag im tiefroten Bereich. Nachdem am Freitag der Vorwoche die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump zu Extrazöllen auf US-Importe aus China in Höhe von 100 Prozent die Stimmung belastet hatte, sind es nun die Regionalbanken in den USA. Hier werden die Risiken für Ausfälle von Kreditportfolios nach den jüngsten Nachrichten höher eingestuft, was zu einem massiven Abverkauf in dem Sektor sorgt.

Der DAX verliert 1,7 Prozent auf 23.860 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,9 Prozent auf 5.604 Punkte nach unten. Der Euro zeigt sich wenig verändert bei 1,1685 Dollar, während an den Anleihemärkten die Renditen steigen. Gold bleibt der große Gewinner der globalen Polykrise, wenngleich der Preis für die Feinunze wegen Gewinnmitnahmen leicht auf 4.317 Dollar nachgibt.

US-Regionalbanken haben bereits in der Vergangenheit bewiesen, welche Schockwellen von ihnen zumindest kurzfristig für Risiko-Assets ausgehen können. Auslöser dieses Mal ist die Zions Bancorp, die einen Verlust von über 60 Millionen US-Dollar und Betrugsvorwürfe gegen eine Gruppe von Investmentfonds bekannt gegeben hat. 2023 sorgte der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der First Republic kurzfristig für einen massiven Volatilitätsschub.

Banken verlieren im Schnitt 2,2 Prozent, genauso wie Versicherungstitel. Für Banco de Sabadell geht es gleich 7,7 Prozent nach unten, die Übernahmeofferte von BBVA (+5,6%) ist an der Mindestannahmeschwelle gescheitert. Die BBVA-Anleger erfreut es offenbar. Deutsche Bank büßen 5,7 Prozent ein und Commerzbank 3,2 Prozent.

Trump und Putin wollen sich in Budapest treffen

US-Präsident Donald Trump bemüht sich weiter um eine Beendigung des Ukraine-Kriegs. Putin und Trump telefonierten zweieinhalb Stunden vor dem Trump-Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Freitag. Trump sprach von großen Fortschritten. Auch wurde ein Gipfel zwischen Putin und Trump in Budapest verabredet. Für Rüstungsaktien sind das keine guten Nachrichten: Rheinmetall geben 6,6 Prozent nach, Hensoldt 7,4 Prozent oder Leonardo 4,6 Prozent.

Novo Nordisk verlieren in Kopenhagen 5,9 Prozent. Den Grund liefert einmal mehr US-Präsident Trump, dem der US-Verkaufspreis des Gewichtsreduzierers Ozempic zu hoch ist. Es wird davon ausgegangen, dass die Preise in den USA nun schnell fallen, wie es an der Börse heißt. Die US-Regierung verhandelt mit mehreren Pharmakonzernen über die Preise von Medikamenten und hat bereits Vereinbarungen mit Pfizer und Astrazeneca getroffen.

Positive Nachrichten bringt die Berichtssaison. Continental (+9,2%) hat im dritten Quartal 2025 sowohl mit der bereinigten EBIT-Marge als auch mit dem bereinigten freien Cashflow die Markterwartungen übertroffen. Die Marke sei stark genug, um die Profitabilität trotz erheblichen Zollgegenwinds zu stützen, heißt es von den Jefferies-Analysten.

Die Analysten von RBC Capital stufen derweil die Geschäftszahlen des Ray-Ban-Herstellers Essilorluxottica (+12,2%) als positiv ein. Das Unternehmen habe ein sehr starkes drittes Quartal vorgelegt, in dem das währungsbereinigte Umsatzwachstum mit plus 11,7 Prozent den Konsens mit erwarteten 8,4 übertroffen habe. Es sei wahrscheinlich, dass die Konsenserwartungen für den Umsatz im vierten Quartal 2025 aufgrund der Ergebnisse steigen werden.

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INDEX                      zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50             5.603,78        -0,9%      -48,23         +14,5% 
Stoxx-50                  4.731,37        -1,0%      -46,26         +10,0% 
DAX                      23.859,78        -1,7%     -412,41         +21,5% 
MDAX                     29.490,92        -1,8%     -545,76         +16,4% 
TecDAX                    3.648,93        -1,4%      -52,67          +7,1% 
SDAX                     16.747,86        -1,6%     -270,02         +23,1% 
CAC                       8.176,40        -0,1%      -12,19          +9,4% 
SMI                      12.560,46        -1,1%     -141,62          +8,0% 
ATX                       4.577,60        -2,1%      -97,61         +27,6% 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00  Mi, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                     1,1685        -0,0%      1,1690         1,1625  +12,4% 
EUR/JPY                     175,55        -0,2%      175,85         175,89   +8,0% 
EUR/CHF                     0,9249        -0,2%      0,9269         0,9285   -1,1% 
EUR/GBP                     0,8697        -0,0%      0,8699         0,8692   +5,0% 
USD/JPY                     150,22        -0,1%      150,44         151,30   -3,9% 
GBP/USD                     1,3436        +0,0%      1,3436         1,3375   +7,1% 
USD/CNY                     7,0973        -0,1%      7,1014         7,1080   -1,4% 
USD/CNH                     7,1242        -0,0%      7,1255         7,1308   -2,8% 
AUS/USD                     0,6491        +0,1%      0,6486         0,6517   +5,2% 
Bitcoin/USD             105.918,90        -2,4%  108.487,65     110.877,95  +17,2% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    56,87        56,99       -0,2%          -0,12  -20,1% 
Brent/ICE                    60,87        61,06       -0,3%          -0,19  -18,3% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold                      4.316,76     4.326,23       -0,2%          -9,47  +60,5% 
Silber                       53,88        54,18       -0,5%          -0,29  +83,9% 
Platin                    1.425,35     1.469,31       -3,0%         -43,96  +62,6% 
Kupfer                        4,98         5,00       -0,4%          -0,02  +21,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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October 17, 2025 07:48 ET (11:48 GMT)

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