MÄRKTE USA/Wenig verändert - Zwischen Finanzsorgen und China-Hoffnungen

17.10.2025 / 14:34 Uhr

DOW JONES--Wenig verändert dürfte die Wall Street in den letzten Handelstag der Woche starten, nachdem sich zwischenzeitlich mit den Sorgen im Finanzsektor noch deutlicher höhere Verluste abgezeichnet hatten. Als Grund für die Erholung verweisen Teilnehmer auf Aussagen von US-Präsident Donald Trump, die darauf hindeuteten, dass sein geplantes Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping später in diesem Monat doch stattfinden könnte. Trump sagte gegenüber Fox News, dass die derzeitige Zollsituation zwischen den USA und China "nicht nachhaltig" sei und deutete an, dass die derzeitigen Abgaben auf importierte Waren aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gesenkt werden könnten.

Dies drängt die Ängste über die Kreditqualität und einer möglichen Bankenkrise in den USA weitgehend in den Hintergrund. Ausgangspunkt waren die beiden Regionalbanken Zions Bancorp und Western Alliance, deren Aussagen über faule Kredite bereits am Vortag insbesondere Finanzwerte belastet hatten. Marktbeobachter fühlen sich an den Kollaps der Silicon Valley Bank und der darauf folgenden Krise der Credit Suisse erinnert.

"Fügt man die Sorgen über Handelskriege und das ständig wachsende Blasenrisiko durch KI hinzu, erhält man einen ziemlich üblen kleinen Cocktail an Ausreden, um die Woche im 'Risk-off'-Modus zu beenden", erläutert Marktstratege Neil Wilson von Saxomarkets. Gerade vor dem Wochenende reduzieren Anleger das Risiko, weil sie bei weiteren Hiobsbotschaften aus dem US-Bankensektor erst am Montag reagieren können.

Die Aktien von Zions Bancorp erholen sich vorbörslich um 4,4 Prozent, nachdem es am Vortag um 13,1 Prozent nach unten gegangen war - Western Alliance gewinnen 2,0 Prozent, nachdem der Kurs 10,8 Prozent eingebrochen war. Die Aktien von Goldman Sachs, Morgan Stanley, Citigroup geben nur noch leicht nach, nachdem sich hier zunächst deutlich höhere Verluste abgezeichnet hatten. Für JP Morgan und Bank of America geht es sogar moderat aufwärts.

Mit den Entwicklungen sind die sicheren Häfen Gold und Anleihen gesucht. Der Goldpreis setzte auch am Freitag seine Rekordjagd zunächst fort und hat bei 4.381 Dollar je Feinunze erneut ein Allzeithoch markiert. Aktuell drücken ihn Gewinnmitnahmen um 0,5 Prozent ins Minus auf 4.306 Dollar. Auch am Anleihemarkt haben die Investoren zunächst weiter nach Sicherheit gesucht, womit sich der Trend des Vortages fortsetzte. Doch aktuell erholen sich die Renditen leicht, für zehnjährige US-Papiere geht es um 1,0 Basispunkte auf 3,99 Prozent nach oben. Im asiatischen Handel wurde noch ein Sechsmonatstief bei 3,94 Prozent markiert.

Die Ölpreise zeigen sich kaum verändert. Teilnehmer verweisen auf das geplante Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin. Dass über eine Beendigung des Krieges in der Ukraine gesprochen werden soll, lindere die Sorgen über eine Angebotsverknappung, heißt es von den ANZ-Analysten.

Der Dollar erholt sich von den jüngsten Abgaben und zeigt sich wenig verändert. Übergeordnet belastet aber weiter die Aussicht auf eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank. Fed-Gouverneur Christopher Waller sagte am Donnerstag, dass er eine fortgesetzte Lockerung der Geldpolitik unterstütze, und wiederholte damit die Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell von Anfang der Woche. Die nächste geldpolitische Entscheidung der Fed steht am 29. Oktober an.

Bei den Einzelwerten geht es für die Oracle-Aktie mit dem Gesamtmarkt um 2,2 Prozent nach unten. Damit hilft es nicht, dass der Softwarekonzern seinen mittelfristigen Ausblick angehoben hat und insbesondere einen Schub von seinem Geschäft im Bereich der Künstlichen Intelligenz erwartet. Co-CEO Clay Magouyrk sagte, dass Oracle Cloud Infrastructure auf dem besten Weg zu einer Bruttomarge von 30 bis 40 Prozent sei. Diese Zahl überraschte und beruhigte Anleger, nachdem ein Bericht von The Information darauf hingedeutet hatte, dass die Margen im Bereich Cloud Computing aufgrund hoher Investitionsausgaben auf Werte im mittleren Zehnerprozentbereich sinken könnten.

Die in den USA gelisteten Aktien von Novo Nordisk fallen um 3,8 Prozent, nachdem Präsident Trump vorgeschlagen hat, den Preis für die Blockbuster-Diabetes- und Gewichtsverlust-Medikamente Ozempic und Wegovy auf 150 Dollar pro Monat zu senken. Der aktuelle Listenpreis für die Medikamente liegt bei etwa 1.000 Dollar. Trumps Äußerungen erfolgten im Rahmen einer breiteren Initiative zur Senkung der Medikamentenpreise in den USA. Die Aktien von Eli Lilly, das konkurrierende Medikamente wie Mounjaro und Zepbound herstellt, geben um 3,9 Prozent nach.

American Express (-1,3%) hat im dritten Quartal mehr verdient und umgesetzt als erwartet. Zudem wird die Gesellschaft beim Jahresausblick optimistischer. Allerdings sind im dritten Quartal die konsolidierten Kosten um 10 Prozent geklettert, weil der Konzern mehr für seine Kartenmitgliederprogramme aufwendet und die Kunden die Reise- und Lifestyle-Vorteile stärker in Anspruch genommen haben.

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DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00  Mi, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                     1,1678        -0,1%      1,1690         1,1625  +12,4% 
EUR/JPY                     175,62        -0,1%      175,85         175,89   +8,0% 
EUR/CHF                     0,9255        -0,1%      0,9269         0,9285   -1,1% 
EUR/GBP                     0,8695        -0,0%      0,8699         0,8692   +5,0% 
USD/JPY                     150,39        -0,0%      150,44         151,30   -3,9% 
GBP/USD                     1,3430        -0,0%      1,3436         1,3375   +7,1% 
USD/CNY                     7,1004        -0,0%      7,1014         7,1080   -1,4% 
USD/CNH                     7,1251        -0,0%      7,1255         7,1308   -2,8% 
AUS/USD                     0,6488        +0,0%      0,6486         0,6517   +5,2% 
Bitcoin/USD             105.714,50        -2,6%  108.487,65     110.877,95  +17,2% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    57,04        56,99       +0,1%           0,05  -20,1% 
Brent/ICE                    61,03        61,06       -0,0%          -0,03  -18,3% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold                      4.305,65     4.326,23       -0,5%         -20,58  +60,5% 
Silber                       53,37        54,18       -1,5%          -0,80  +83,9% 
Platin                    1.419,01     1.469,31       -3,4%         -50,30  +62,6% 
Kupfer                        4,96         5,00       -0,8%          -0,04  +20,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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October 17, 2025 08:34 ET (12:34 GMT)

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