MÄRKTE EUROPA/Schwach - Furcht vor Bankenkrise drückt Finanzwerte
17.10.2025 / 18:01 Uhr
DOW JONES--Mit überwiegend negativen Vorzeichen, aber etwas erholt von den Tagestiefs haben sich die europäischen Aktienmärkte ins Wochenende verabschiedet. Nachdem am Freitag der Vorwoche die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump zu Extrazöllen auf US-Importe aus China in Höhe von 100 Prozent die Stimmung belastet hatte, waren es nun die Regionalbanken in den USA. Hier werden die Risiken für Ausfälle von Kreditportfolios nach den jüngsten Nachrichten höher eingestuft, was zu einem massiven Abverkauf in dem Sektor führte. Leicht stützend wirkten jedoch moderatere Töne Trumps zum Zollstreit mit China. Jüngste Aussagen des Präsidenten deuteten darauf hin, dass sein geplantes Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping später in diesem Monat doch stattfinden könnte. Trump sagte zu Fox News, dass die derzeitige Zollsituation zwischen den USA und China "nicht nachhaltig" sei, und deutete an, dass die derzeitigen Abgaben auf importierte Waren aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gesenkt werden könnten.
Der DAX verlor 1,8 Prozent auf 23.831 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,8 Prozent auf 5.607 Punkte nach unten. Der Euro zeigte sich knapp behauptet bei etwa 1,1670 Dollar, während an den Anleihemärkten die Renditen stiegen. Gold bleibt der große Gewinner der globalen Polykrise, wenngleich es am Freitag nach der jüngsten Rekordjagd zu Gewinnmitnahmen kam.
US-Regionalbanken haben bereits in der Vergangenheit bewiesen, welche Schockwellen von ihnen zumindest kurzfristig für Risiko-Assets ausgehen können. Auslöser dieses Mal ist die Zions Bancorp, die einen Verlust von über 60 Millionen US-Dollar und Betrugsvorwürfe gegen eine Gruppe von Investmentfonds bekannt gegeben hat. 2023 sorgte der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der First Republic kurzfristig für einen massiven Volatilitätsschub.
Banken verloren im Schnitt 2,4 Prozent, die Versicherungstitel 2,0 Prozent. Für Banco de Sabadell ging es um 6,8 Prozent nach unten, die Übernahmeofferte von BBVA (+6%) ist an der Mindestannahmeschwelle gescheitert. Die BBVA-Anleger erfreute es offenbar. Deutsche Bank büßten 6,1 Prozent ein und Commerzbank 3,6 Prozent.
Trump und Putin wollen sich in Budapest treffen
US-Präsident Donald Trump bemüht sich weiter um eine Beendigung des Ukraine-Kriegs. Putin und Trump telefonierten zweieinhalb Stunden vor dem Trump-Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Freitag. Trump sprach von großen Fortschritten. Auch wurde ein Gipfel zwischen Putin und Trump in Budapest verabredet. Für Rüstungsaktien waren das keine guten Nachrichten: Rheinmetall gaben 6,4 Prozent nach, Hensoldt 7,8 Prozent oder Leonardo 5,3 Prozent.
Novo Nordisk verloren in Kopenhagen 6,4 Prozent. Den Grund lieferte US-Präsident Trump, dem der US-Verkaufspreis des Gewichtsreduzierers Ozempic zu hoch ist. An der Börse wird davon ausgegangen, dass die Preise in den USA nun schnell fallen. Die US-Regierung verhandelt mit mehreren Pharmakonzernen über die Preise von Medikamenten und hat bereits Vereinbarungen mit Pfizer und Astrazeneca getroffen.
Positive Nachrichten brachte die Berichtssaison. Continental (+11,4%) hat im dritten Quartal 2025 sowohl mit der bereinigten EBIT-Marge als auch mit dem bereinigten freien Cashflow die Markterwartungen übertroffen. Die Marke sei stark genug, um die Profitabilität trotz erheblichen Zollgegenwinds zu stützen, kommentierten die Jefferies-Analysten.
Die Analysten von RBC Capital stuften derweil die Geschäftszahlen des Ray-Ban-Herstellers Essilorluxottica (+13%) als positiv ein. Das Unternehmen habe ein sehr starkes drittes Quartal vorgelegt, in dem das währungsbereinigte Umsatzwachstum mit plus 11,7 Prozent den Konsens mit erwarteten 8,4 übertroffen habe. Es sei wahrscheinlich, dass die Konsenserwartungen für den Umsatz im vierten Quartal 2025 aufgrund der Ergebnisse steigen werden.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.607,39 -0,8% +15,4% Stoxx-50 4.741,85 -0,7% +10,9% Stoxx-600 566,24 -0,9% +12,6% XETRA-DAX 23.830,99 -1,8% +21,9% FTSE-100 London 9.436,09 k.A. +14,4% CAC-40 Paris 8.174,20 -0,2% +10,9% AEX Amsterdam 955,86 -0,3% +9,1% ATHEX-20 Athen 5.013,74 -1,5% +42,5% BEL-20 Bruessel 4.963,34 -0,9% +17,5% BUX Budapest 102.968,67 -0,1% +29,9% OMXH-25 Helsinki 5.117,01 -1,0% +19,8% ISE NAT. 30 Istanbul 10.208,76 k.A. +5,5% OMXC-20 Kopenhagen 1.561,52 -3,1% -23,4% PSI 20 Lissabon 8.266,08 -0,9% +30,8% IBEX-35 Madrid 15.601,10 -0,3% +34,9% FTSE-MIB Mailand 41.758,11 -1,5% +24,0% OBX Oslo 1.549,38 -1,3% +18,1% PX Prag 2.340,55 -1,6% +35,1% OMXS-30 Stockholm 2.701,40 -1,5% +10,4% WIG-20 Warschau 2.872,02 -0,5% +31,7% ATX Wien 4.578,37 -2,1% +27,6% SMI Zuerich 12.644,49 -0,5% +9,5% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1671 -0,2% 1,1690 1,1677 +12,9% EUR/JPY 175,47 -0,2% 175,85 176,12 +7,9% EUR/CHF 0,9244 -0,3% 0,9269 0,9285 -1,3% EUR/GBP 0,8698 -0,0% 0,8699 0,8694 +5,1% USD/JPY 150,34 -0,1% 150,44 150,83 -4,4% GBP/USD 1,3418 -0,1% 1,3436 1,3432 +7,4% USD/CNY 7,1021 +0,0% 7,1014 7,1028 -1,5% USD/CNH 7,1283 +0,0% 7,1255 7,1258 -2,9% AUS/USD 0,6484 -0,0% 0,6486 0,6503 +4,8% Bitcoin/USD 106.477,05 -1,9% 108.487,65 110.649,80 +14,6% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,96 56,99 -0,1% -0,03 -20,1% Brent/ICE 61,01 61,06 -0,1% -0,05 -18,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.246,20 4.326,23 -1,8% -80,03 +64,5% Silber 51,97 54,18 -4,1% -2,21 +87,7% Platin 1.393,47 1.469,31 -5,2% -75,84 +67,8% Kupfer 4,96 5,00 -0,7% -0,04 +20,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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