MÄRKTE USA/Gut behauptet - PCE-Daten stützen Zinssenkungserwartungen
05.12.2025 / 22:21 Uhr
DOW JONES--Die weiterhin intakten Zinssenkungserwartungen für die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche haben an der Wall Street zum Wochenausklang für leichte Gewinne gesorgt. Gleichwohl gaben die Indizes den Großteil ihrer Aufschläge wieder ab. Die mit Spannung erwarteten PCE-Preisdaten für September sind im Rahmen der Erwartungen ausgefallen und stellen kein Hindernis für die Fed dar, die Leitzinsen am 10. Dezember um weitere 25 Basispunkte zu senken. Die Zinsfutures preisen die Wahrscheinlichkeit dafür weiterhin mit fast 90 Prozent ein.
Die Daten gelten als das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank, auch wenn deren Aussagekraft im aktuellen Fall aufgrund der Shutdown-bedingten Verzögerungen eingeschränkt war. Der Preisindex ist in der Kernlesung um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, auf Jahressicht blieb der Preisdruck mit 2,8 Prozent sogar einen Tick unter der Erwartung von 2,9 Prozent.
Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,2 Prozent auf 47.955 Punkte. Der breite S&P-500 kletterte ebenfalls um 0,2 Prozent nach oben und der Nasdaq-Composite stieg um 0,3 Prozent. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1.272 (Donnerstag: 1.314) Kursgewinner und 1.503 (1.443) -verlierer. Unverändert schlossen 58 (87) Titel.
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Dezember stärker aufgehellt als erwartet. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg bei der Umfrage zur Monatsmitte auf 53,3. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 52,0 erwartet. Bei der Umfrage Ende November lag er bei 51,1. Die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten verringerten sich im Vergleich zum Vormonat auf 4,1 von 4,5 Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren gingen sie zurück auf 3,2 von 3,4 Prozent.
Die PCE-Preisdaten sorgten am Rentenmarkt für keine größere Bewegung. Die Rendite zehnjähriger Anleihen stieg um 3,0 Basispunkte auf 4,13 Prozent - und lag damit in etwa auf dem Niveau vor der Veröffentlichung.
Der Goldpreis baute mit den PCE-Preisdaten seine Gewinne kurzzeitig aus, rutschte allerdings schließlich leicht ins Minus. Die Feinunze fiel um 0,1 Prozent auf 4.202 Dollar. Die Daten haben die Erwartungen an eine Zinssenkung in der kommenden Woche nicht beeinflusst, hieß es.
Der Dollar holte zwischenzeitliche leichte Verluste wieder auf und zeigte sich kaum verändert. Der Dollar könnte sich Anfang 2026 weiter abschwächen, bevor er sich wieder erholt, sagte Kit Juckes von Societe Generale. Der Greenback dürfte kurzfristig unter Druck bleiben. Gründe hierfür seien schwache US-Daten, insbesondere vom Arbeitsmarkt, und Spekulationen über aggressivere Zinssenkungen der Federal Reserve unter dem nächsten Fed-Vorsitzenden, ergänzte er. Danach dürfte er sich erholen, da das US-Wachstum das anderer großer Volkswirtschaften übertreffen dürfte.
Die Ölpreise bauten ihre Gewinne aus, kamen aber von den Tageshochs zurück. Die Notierungen für Brent und WTI stiegen um bis zu 0,8 Prozent. Hier stützten die schwindenden Aussichten auf ein baldiges Ende des Ukraine-Krieges. "Konfliktbedingte Risikoprämien bieten einen Ausgleich für das Überangebot, das sich im 4. Quartal 2025 aufgebaut hat und das sich unserer Erwartung nach bis ins neue Jahr fortsetzen wird", so die Analysten von BMI, einer Einheit von Fitch Solutions.
Unternehmensseitig sorgte Warner Bros. Discovery für Gesprächsstoff. Netflix wird die Film- und Fernsehstudios und das Streaming-Geschäft von Warner Bros. für 72 Milliarden Dollar übernehmen. Mit einer entsprechenden Einigung setzt sich Netflix in einem monatelangen Tauziehen um eines der ältesten Hollywood-Studios durch. Das Kabelgeschäft von Warner Bros. Discovery ist nicht Teil des Deals und muss zuvor abgespalten werden. Es hatte auch Interessensbekundungen von Paramount und Comcast gegeben. Der Kurs von Warner Bros. Discovery zog um 6,2 Prozent an. Netflix wurden 2,9 Prozent niedriger gehandelt, Comcast 0,4 Prozent höher. Die Paramount-Aktien knickten um 9,8 Prozent ein.
Hewlett Packard Enterprise erholten sich von anfänglichen Verlusten und gingen 1,9 Prozent fester aus der Sitzung. Das Server- und Cloud-Software-Unternehmen hat umsatzseitig enttäuscht, sowohl mit den Quartalszahlen wie auch mit dem Ausblick. Meta Platforms plant laut einem Bericht des Wall Street Journal, ihre Ausgaben auf Geräte mit künstlicher Intelligenz zu verlagern zulasten von Aktivitäten zum Aufbau des "Metaversums". Meta schlossen 1,8 Prozent fester.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 47.954,99 +0,2% 104,05 +12,5% S&P-500 6.870,40 +0,2% 13,28 +16,6% NASDAQ Comp 23.578,13 +0,3% 72,99 +21,7% NASDAQ 100 25.692,05 +0,4% 110,35 +21,7% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:02 % YTD EUR/USD 1,1645 +0,0% 1,1644 1,1673 +12,4% EUR/JPY 180,84 +0,2% 180,54 180,56 +10,8% EUR/CHF 0,9365 +0,1% 0,9354 0,9350 -0,3% EUR/GBP 0,8733 -0,1% 0,8739 0,8730 +5,6% USD/JPY 155,30 +0,2% 155,05 154,69 -1,4% GBP/USD 1,3334 +0,1% 1,3326 1,3371 +6,5% USD/CNY 7,0775 -0,0% 7,0776 7,0791 -1,8% USD/CNH 7,0705 +0,0% 7,0691 7,0696 -3,6% AUS/USD 0,6640 +0,5% 0,6608 0,6619 +6,8% Bitcoin/USD 89.306,10 -3,4% 92.403,50 92.865,75 -2,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,10 59,67 +0,7% 0,43 -17,0% Brent/ICE 63,76 63,26 +0,8% 0,50 -15,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.202,14 4.207,93 -0,1% -5,79 +60,2% Silber 58,39 57,13 +2,2% 1,26 +97,8% Platin 1.415,91 1.418,53 -0,2% -2,62 +62,0% Kupfer 5,37 5,29 +1,5% 0,08 +30,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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December 05, 2025 16:20 ET (21:20 GMT)
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