MÄRKTE EUROPA/Börsen vor EZB resistent gegen KI-Ausverkauf

18.12.2025 / 09:52 Uhr

DOW JONES--Wenig verändert sind die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag in den Handel gestartet. Die Börsen warten mit Spannung vor allem auf die Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag. Der DAX notiert wenig verändert bei 23,960 Punkten, der Euro-Stoxx-50 klettert um 0,1 Prozent auf 5.690 Punkte.

Positiv heben Händler hervor, dass der KI-Ausverkauf in den USA vom Vorabend keine weiteren Anschlussverkäufe nach sich gezogen hat. "Der KI-Sektor wird immer differenzierter vom Gesamtmarkt gesehen", sagt ein Händler. Die Verkaufswelle in den USA sei wieder einmal von Finanzierungsfragen um ein Datencenter ausgelöst worden, diesmal bei Oracle.

Dies bestätigte die Sorgen der Anleger, dass die immensen Infrastrukturausgaben der KI-Unternehmen an Finanzierungs- und Renditegrenzen stoßen. Den Verkäufern von Speicherchips kann dies aber egal sein, wie die starken Zahlen von Micron Technology zeigten. Deren Aktien sprangen rund 8 Prozent in der Nachbörse. Entsprechend notieren Europas Tech-Werte ohne große Kursänderungen. Infineon, SAP, ASML und STMicro zeigen sich mit Kursänderungen zwischen minus 0,5 und plus 0,7 Prozent.

EZB-Aussagen im Fokus

In Europa schaut man zudem gespannt auf das Ergebnis der EZB-Sitzung. Eine Zinssenkung wird nicht erwartet, genau geschaut wird aber auf die Einschätzung zur Inflation. "Taubenhafte Aussagen zum einem fast erreichten Inflationsziel dürften am Markt Zinssenkungshoffnungen im ersten Quartal wecken", kommentiert ein Händler. Die Schwäche der deutschen Wirtschaft gebe dazu einen Anlass.

Notenbanksitzungen gibt es auch in Großbritannien, Norwegen und Schweden. Von der Bank of England wird eine Senkung erwartet. In den USA werden am Nachmittag zudem die Inflationsdaten für November veröffentlicht.

Unternehmensnachrichten sind Mangelware. Im Fokus stehen Rheinmetall mit dem näherrückenden Verkauf des Autozuliefer-Geschäfts. "Diese Zweiteilung in Rüstung und Auto hat der Markt nie gemocht, das war wie ein Basket aus zwei Unternehmen", sagt ein Händler. Wegen der Krise der Auto-Industrie und mit Gewinnmargen auf einem 10-Jahres-Tief sei allerdings auch kein guter Verkaufspreis zu erwarten, heißt es im Handel. So müsse Rheinmetall 350 Millionen Euro auf die Sparte als nicht-fortgeführtes Geschäft abschreiben. Die Aktien zeigen sich unverändert, denn Analysten wie von Jefferies loben dies als einen attraktiven Einstiegspunkt.

Bei der Parfümeriekette Douglas geht es um 7,7 Prozent abwärts. Hier kommen Jahresbericht und Ausblick schlecht an. Douglas erwartet ein verlangsamtes Marktwachstum und spricht von einer "erhöhten Preissensibilität" der Konsumenten.

Große Bewegungen werden wieder von Aktien mit Umstufungen verursacht. So springen Rational an die Spitze in Deutschland mit 4,5 Prozent Plus. Sie wurden nach Angaben aus dem Handel von der UBS auf "Buy" hochgestuft.

In Europa stehen die Aktien von Elektrogroßhändler Currys in London um 8,1 Prozent oben. Hier treiben gute Zahlen.

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INDEX                     zuletzt        +/- %    absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50            5.689,52        +0,1%       7,85         +16,8% 
Stoxx-50                 4.821,24        +0,0%       2,24         +11,9% 
DAX                     23.959,64        -0,0%      -0,95         +20,9% 
MDAX                    29.877,69        +0,0%      11,33         +17,4% 
TecDAX                   3.524,34        -0,1%      -3,38          +3,4% 
SDAX                    16.565,14        -0,4%     -64,83         +21,9% 
CAC                      8.093,18        +0,1%       7,13          +9,8% 
SMI                     13.031,10        +0,0%       2,48         +12,5% 
ATX                      5.149,06        -0,6%     -28,53         +41,2% 
 
DEVISEN                   zuletzt        +/- %       0:00  Mi, 17:15 Uhr    % YTD 
EUR/USD                    1,1731        -0,1%     1,1740         1,1750   +13,4% 
EUR/JPY                    182,79        +0,0%     182,72         182,64   +11,6% 
EUR/CHF                    0,9333        -0,1%     0,9337         0,9338    -0,5% 
EUR/GBP                    0,8776           0%     0,8776         0,8773    +5,8% 
USD/JPY                    155,82        +0,1%     155,61         155,44    -1,6% 
GBP/USD                    1,3367        -0,1%     1,3378         1,3394    +7,3% 
USD/CNY                    7,0597        -0,0%     7,0620         7,0617    -2,1% 
USD/CNH                    7,0361        -0,0%     7,0395         7,0373    -4,1% 
AUS/USD                    0,6606        +0,0%     0,6605         0,6610    +7,2% 
Bitcoin/USD             87.009,55        +0,8%  86.291,80      86.748,90    -7,2% 
 
ROHÖL                     zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                   56,37        55,94      +0,8%           0,43   -23,2% 
Brent/ICE                   60,16        59,68      +0,8%           0,48   -20,1% 
 
METALLE                   zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold                     4.327,16     4.341,05      -0,3%         -13,90   +63,9% 
Silber                      66,19        66,23      -0,0%          -0,03  +120,8% 
Platin                   1.659,35     1.624,30      +2,2%          35,05   +79,7% 
Kupfer                       5,36         5,36         0%           0,00   +30,5% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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