MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

30.12.2025 / 07:34 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

DIENSTAG: Vor Silvester findet in Frankfurt, Wien und Zürich ein verkürzter Handel statt.

MITTWOCH: An Silvester bleiben die Börsen in Frankfurt, Helsinki, Kopenhagen, Mailand, Oslo, Seoul, Stockholm, Tokio, Wien und Zürich geschlossen. In Amsterdam, Brüssel, London, Madrid, Paris, Singapur, Sydney und am US-Anleihemarkt findet ein verkürzter Handel statt.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Inmitten innenpolitischer Turbulenzen im Iran nehmen die Spannungen mit Israel und den USA wieder zu. US-Präsident Donald Trump würde einen israelischen Angriff unterstützen, um den Iran daran zu hindern, sein Raketenarsenal wieder aufzustocken. Zudem würde Trump US-Maßnahmen ergreifen, sollte Teheran versuchen, sein Atomprogramm wiederaufzubauen. Trump machte diese Äußerungen am Montagnachmittag zu Beginn eines Treffens mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu. "Wenn sie mit den Raketen weitermachen, ja", sagte Trump. Er äußerte sich nachdrücklicher zum Atomprogramm und sagte, die USA würden "sofort" Maßnahmen ergreifen, falls erforderlich. "Ich höre, dass der Iran versucht, wieder aufzurüsten, und wenn sie das tun, werden wir sie niederschlagen müssen", drohte Trump. "Wir werden sie zur Hölle jagen. Aber hoffentlich geschieht das nicht", so Trump gegenüber Reportern.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- ES 
    09:00 HVPI und Verbraucherpreise (vorläufig) Dezember 
          PROGNOSE:  k.A. 
          zuvor:     +3,2% gg Vj 
- US 
    15:45 Index Einkaufsmanager Chicago Dezember 
          PROGNOSE:  40,0 
          zuvor:     36,3 
 
    20:00 Fed, Protokoll der FOMC-Sitzung vom 09./10. Dezember 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
Index                       zuletzt  +/- % 
DAX Futures               24.517,00  -0,0% 
E-Mini-Future S&P-500      6.904,30   unv. 
E-Mini-Future Nasdaq-100  25.511,00  -0,1% 
Nikkei-225 (Tokio)        50.376,48  -0,3% 
Hang-Seng (Hongk.)        25.888,04  +1,0% 
Shanghai-Comp.             3.970,07  +0,1% 
 
Montag: 
INDEX               zuletzt  +/- % 
DAX               24.351,12  +0,0% 
DAX-Future        24.521,00  +0,1% 
XDAX              24.360,99  +0,0% 
MDAX              30.452,53  +0,5% 
TecDAX             3.599,82  +0,4% 
SDAX              17.016,55  +1,2% 
Euro-Stoxx-50      5.751,71  +0,1% 
Stoxx-50           4.893,32  +0,0% 
Dow-Jones         48.461,93  -0,5% 
S&P-500            6.905,74  -0,3% 
Nasdaq Composite  23.474,35  -0,5% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die europäischen Börsen dürften kaum bewegt in den letzten Handelstag des Jahres starten. Die Nachrichtenlage gibt wenig her, und die meisten Anleger sind so kurz vor dem Jahreswechsel nicht mehr aktiv. Nicht auszuschließen ist Window-Dressing bei Einzelaktien, also die gezielte Kurspflege in den Portfolios institutioneller Investoren. An einzelnen Börsenplätzen wird am Dienstag nur verkürzt gehandelt. So endet der DAX-Handel bereits um 14 Uhr. Die geopolitische Lage bleibt angespannt. US-Präsident Donald Trump hat dem Iran mit einem Militärschlag gedroht, sollte das Land sein Atomprogramm wieder aufnehmen. Der Hamas wurde derweil mit ernsten Konsequenzen gedroht, sollte die Terrororganisation nicht die Waffen niederlegen. Und schließlich veranstaltet China vor der Küste Taiwans eines der größten Militärmanöver der vergangenen Jahre. Dies dürfte eine Reaktion auf die jüngste Ankündigung von US-Waffenlieferungen an den Inselstaat sein.

Rückblick: Wie erwartet verlief das Geschäft nach Beendigung der Weihnachtsfeiertage extrem ruhig. Die Nachrichtenlage war kurz vor Jahresultimo sehr dünn und viele institutionelle Investoren hatten ihre Bücher für dieses Jahr ohnehin geschlossen. Für den Flugzeug- und Rüstungssektor ging es um 0,9 Prozent nach unten. Rheinmetall verloren 1 Prozent, Renk 0,7 Prozent und Hensoldt 1 Prozent, in Mailand büßten Leonardo 2 Prozent ein, in Paris Thales 0,7 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen als Belastungsfaktor auf die "Fortschritte" in den Friedensverhandlungen für die Ukraine zwischen den Präsidenten Trump und Selenskyi. BP setzten ihre Strategie zur Geschäftsvereinfachung fort und verkaufte einen 65-prozentigen Anteil ihres Schmierstoffgeschäfts Castrol für 10 Milliarden Dollar inklusive Schulden. Die Aktie schloss 0,3 Prozent im Plus. Sanofi kletterten um 0,8 Prozent. Das Pharmaunternehmen kauft den Impfstoffspezialisten Dynavax Technologies für 2,2 Milliarden Dollar. Die Franzosen setzen verstärkt auf Akquisitionen, um Rückschläge bei der eigenen Medikamenten-Pipeline hinter sich zu lassen.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Kaum verändert - Bankenaktien waren nicht gefragt. Commerzbank büßten 0,5 Prozent ein, Deutsche Bank 1,7 Prozent. Die gesunkenen Renditen an den Anleihemärkten boten Anlass für Gewinnmitnahmen. Beide Titel können auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Gekauft wurden hingegen Immobilienaktien: Vonovia rückten um 1,4 Prozent vor oder LEG Immobilien um 1,6 Prozent. Energiekontor stiegen um 5,9 Prozent. Das Unternehmen hat weitere Erfolge in der Projektentwicklung und im -vertrieb erreicht und die Ergebnisprognose bekräftigt. Baywa machten einen Satz um 11 Prozent. Der Agrarkonzern hat in einem zweiten Anlauf seine niederländische Tochter Cefetra für etwa 125 Millionen Euro verkauft. Dadurch reduzierten sich die Bankverbindlichkeiten deutlich.

XETRA-NACHBÖRSE

Auffällige Einzelaktien oder Sektoren habe es nicht gegeben: "Gehandelt wurde querbeet", sagte ein Händler von Lang & Schwarz. Handelbare Nachrichten seien ebenfalls nicht zu verzeichnen gewesen.

USA - AKTIEN

Leichter - Nach der jüngsten Rally mit Rekordständen sind an der Wall Street Gewinne eingestrichen worden. Vor allem gestiegene geopolitische Spannungen förderten die Neigung zu Gewinnmitnahmen, zumal der marktbreite S&P-500-Index über Weihnachten Allzeithochs markiert hatte. Analysten äußerten Enttäuschung über die Friedensverhandlungen zur Ukraine, die ohne Durchbruch geblieben waren. Zudem nahmen die Spannungen rund um Taiwan mit einem chinesischen Großmanöver weiter zu. Der russische Präsident Putin kündigte die Unterstützung Chinas durch Russland an, sollte um Taiwan ein Krieg ausbrechen. Auch der Iran wurde wieder zum Thema: Trump äußerte Unterstützung, sollte Israel den Mullahstaat angreifen, um dessen Raketen- und Atomprogramm zu stoppen. Im Technologiesektor gerieten einige Schwergewichte unter Druck, Tesla und Nvidia büßten 3,3 bzw. 1,2 Prozent ein. Der KI-Konzern Nvidia hatte eine milliardenschwere Lizenzvereinbarung mit dem Startup Groq geschlossen und dabei mehrere Spitzenmanager des Unternehmens an Bord geholt. Im Rüstungssektor legten Lockheed Martin (+1,2%) mit den geopolitischen Spannungen zu. Das Unternehmen hatte von der US-Luftwaffe eine Erweiterung zu einem bestehenden Auftrag zur Lieferung von Transportflugzeugen erhalten. In Reaktion auf die fallenden Edelmetallpreise ging es für die Aktien der Minenbetreiber Freeport-McMoRan und Southern Copper um je 2,9 Prozent nach unten. Der Kurs des weltgrößten Goldminenbetreibers Newmont ermäßigte sich um 5,6 Prozent.

USA - ANLEIHEN

Der jüngste Renditerückgang setzte sich mit der Spekulation auf weiter fallende US-Leitzinsen fort. Die Zehnjahresrendite kam knapp 2 Basispunkte auf 4,11 Prozent zurück. Auch die erhöhten geopolitischen Spannungen bescherten dem Rentenmarkt leichten Zulauf.

+++++ DEVISENMARKT +++++

Devisen        zuletzt        +/- %  0:00 Vortag  Mo, 18:00    % YTD 
EUR/USD         1,1777        +0,1%       1,1767     1,1756   +13,7% 
EUR/JPY         183,78        +0,1%       183,67     183,59   +13,1% 
EUR/CHF         0,9286        -0,1%       0,9291     0,9287    -1,0% 
EUR/GBP         0,8715        -0,0%       0,8716     0,8712    +5,4% 
USD/JPY         156,02        -0,0%       156,03     156,12    -0,5% 
GBP/USD         1,3514        +0,1%       1,3502     1,3494    +7,9% 
USD/CNY         7,0253        -0,1%       7,0312     7,0324    -2,3% 
USD/CNH         6,9869        -0,2%       6,9987     7,0001    -4,5% 
AUS/USD         0,6714        +0,3%       0,6693     0,6690    +8,4% 
Bitcoin/USD  87.267,90        +0,0%    87.232,35  87.544,55    -7,3% 
 

Der Dollar tendierte seitwärts. Robuste Daten zu den Hausverkäufen im November gaben dem Greenback nur vorübergehend etwas Auftrieb. Der japanische Yen legte dagegen zum Dollar zu, nachdem Mitglieder der Bank of Japan weitere Zinserhöhungen signalisiert hatten.

+++++ ROHSTOFFE +++++

METALLE

METALLE        zuletzt       Vortag        +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold          4.366,87     4.330,40        +0,8%      36,47   +72,8% 
Silber           74,68        72,18        +3,5%       2,51  +173,6% 
Platin        1.830,11     1.791,70        +2,1%      38,41  +137,7% 
Kupfer            5,49         5,49           0%      -0,27   +33,6% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Steil abwärts ging es mit den Preisen der Edelmetalle. Deren jüngste Rally war neben den Zinssenkungsspekulationen auch davon ausgelöst worden, dass Gold und Silber wegen diverser geopolitischer Unwägbarkeiten als sichere Häfen Zulauf fanden. Bei Silber machte der Markt zudem strukturelle Angebotsdefizite aus. Nun wurden auf den Rekordhochs aber kräftig Gewinne mitgenommen - insbesondere bei Silber. Silber verbilligte sich um über 8,1 Prozent, Gold um 4,5 Prozent je Feinunze.

ÖL

ROHÖL          zuletzt  VT-Settlem.        +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex        58,13        58,08        +0,1%       0,05   -20,9% 
Brent/ICE        62,01        61,94        +0,1%       0,07   -19,4% 
 

Die Geopolitik setzte auch bei Rohstoffen Akzente. So zogen die Ölpreise (+2%) merklich an. Für Auftrieb sorgten die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und dem Ölförderland Venezuela. Befeuert wurden die Ölpreise aber auch durch die Gespräche über Frieden in der Ukraine, die keinen Durchbruch brachten. Damit dürften Sanktionen gegen die russische Ölindustrie in Kraft bleiben.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

INFINEON

Das Umsatzwachstum beim Chiphersteller geht zurück, nur ein Geschäft wächst kräftig: Halbleiter für die Stromversorgung von KI-Rechenzentren. "Wir sehen eine stark steigende Nachfrage, und vieles deutet darauf hin, dass dies auch in den nächsten Jahren so bleiben wird", sagte Vorstandschef Jochen Hanebeck dem Handelsblatt. "Wir können momentan gar nicht so viel liefern, wie die Kunden bestellen."

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

December 30, 2025 01:33 ET (06:33 GMT)

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