MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
17.11.2025 / 07:38 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Fitch gesteht Griechenland eine höhere Kreditwürdigkeit zu. Die Ratingagentur hat das langfristige Emittenten-Ausfall-Rating (IDR) auf "BBB" von "BBB-" hochgestuft. Der Ausblick ist stabil. Fitch begründet die Hochstufung unter anderem mit einer zu erwartenden weiteren Senkung der Verschuldung in Relation zum Bruttoinlandsprodukt. Auch mittelfristig dürfte Griechenland die Verschuldung weiter drücken, erklärte die Agentur. Im nächsten Jahr werde Griechenland trotz der geplanten Einkommensteuersenkung wohl in der Lage sein, einen Haushaltsüberschuss zu erwirtschaften.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
14:00 DE/Deutsche Bank AG, Kapitalmarkttag
14.00 DE/Siemens Healthineers AG, Kapitalmarkttag
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US
14:30 Empire State Manufacturing Index November
PROGNOSE: 5,5
zuvor: 10,7
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: Index zuletzt +/- % DAX Futures 23.919,00 +0,1% E-Mini-Future S&P-500 6.761,10 +0,4% E-Mini-Future Nasdaq-100 25.164,30 +0,6% Nikkei-225 (Tokio) 50.249,10 -0,3% Hang-Seng (Hongk.) 26.294,54 -1,0% Schanghai-Comp. 3.965,56 -0,6% Freitag: DAX 23.876,55 -0,6% DAX-Future 23.889,00 -0,9% XDAX 23.831,93 -0,2% MDAX 29.412,36 -0,7% TecDAX 3.534,64 -0,3% SDAX 16.148,75 -0,4% Euro-Stoxx-50 5.693,77 -0,9% Stoxx-50 4.806,29 -0,9% Dow-Jones 47.147,48 -0,7% S&P-500 6.734,11 -0,1% Nasdaq Composite 22.900,59 +0,1%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit einer behaupteten Eröffnung der rechnen Händler zum Auftakt in die neue Woche. Der DAX wird eng am Schlussstand vom Freitag errechnet. "Gestützt werden könnte die Stimmung von den fallenden Ölpreisen", so ein Marktteilnehmer. Brent und WTI geben relativ deutlich um gut 1 Prozent nach. Der Rentenmarkt reagiert darauf allerdings aktuell noch nicht, der richtungsweisende Bund-Future tendiert am Morgen fast unverändert. Die Wall Street hatte sich nach dem Schwächeanfall vom frühen Freitag im Verlauf erholt. Das sollte zwar in Europa eingepreist sein. Sollte sich die Stabilisierung an Wall Street allerdings zum Wochenauftakt mit steigenden Kursen fortsetzen, dürfte auch Europa davon profitieren, wie ein Marktteilnehmer betont. Zunächst rechnet aber auch er mit einem ruhigen Wochenauftakt. Denn auch vom Devisenmarkt kommen am Morgen keine Impulse, der Euro gibt geringfügig nach. Die Vorlagen der asiatischen Börse geben keine einheitliche Tendenz vor. Im Blick stehen vor allem die Kapitalmarkttage von Deutscher Bank und Siemens Healthineers. Daneben wartet der Markt bereits auf die Geschäftszahlen von Nvidia, sie werden voraussichtlich am Mittwochabend vorgelegt werden.
Rückblick: Schwächer - Anleger hätten weiter Gewinne mitgenommen, erklärten Marktteilnehmer die neuerlichen Verluste. Im späten Handel verringerten sich diese allerdings, da die US-Börsen ins Plus drehten. Ab der kommenden Woche soll die Veröffentlichung wichtiger US-Konjunkturdaten nachgeholt werden, die während des Stillstands der Regierungsgeschäfte ausgefallen war. Im Blick steht dabei vor allem der Arbeitsmarktbericht für September, der nun für Donnerstag angekündigt ist. Bis dahin dürften Anleger vorsichtig agieren, hieß es. Vor allem die zuletzt abverkauften Technologiewerte machten Boden gut. In Europa hatte der Sektor zeitweise über 3 Prozent eingebüßt, verringerte das Minus aber dank der Erholung der Wall Street auf 1,4 Prozent. Schwächster Sektor waren Bankenwerte, die im Schnitt 2,4 Prozent abgaben. Mit Enttäuschung wurden die Geschäftsahlen von Swiss Re (-5,4%) aufgenommen, während Richemont (+5,9%) positiv überraschte.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Leichter - Siemens Energy (+9,4%) hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Umsatz und Ergebnis deutlich zugelegt und wird nach mehreren Nullrunden wieder eine Dividende zahlen. Auch erhöhte das Unternehmen seinen Ausblick. Auch die Geschäftszahlen der Allianz (+1,2%) überzeugten. Dazu zeigte sich der Versicherer für den operativen Gewinn im laufenden Jahr etwas zuversichtlicher. Als belastend für Rheinmetall wertete ein Aktienhändler einen Bericht, laut dem es erhebliche Probleme bei der Bestellung von sechs Fregatten geben soll. Laut Bild erwägt die Bundesregierung nun offenbar Maßnahmen. Bei einer Neuausschreibung böten Schiffe aus der Produktion von TKMS mit einem Preis von knapp einer Milliarde pro Stück eine Option. Während Rheinmetall 1,3 Prozent verloren, schafften TKMS (+0,2%) den Dreh in positives Terrain. Extrem gut wurden die Bechtle-Zahlen (+15%) und der Ausblick aufgenommen, nachdem das Unternehmen in der Vergangenheit enttäuschte und Reputation verloren hatte. Nagarro (+30%) hatte den positiven Trend aus dem Vorquartal fortgesetzt und mit einem starken Umsatzwachstum, begleitet von einer Margenausweitung, ein überzeugendes Quartal abgeliefert.
XETRA-NACHBÖRSE
Mit den Kursen ging es nochmals leicht nach unten. An den US-Börsen hatten sich die Kurse vorübergehend etwas erholt, doch sanken die Gewinne im späten Geschäft wieder. Die Nachrichtenlage war dünn. Die Bilanzsaison neigt sich dem Ende zu. Auffällige Bewegungen bei Einzelwerten wurden nicht beobachtet.
USA - AKTIEN
Kaum verändert - Anleger nutzten in vielen Fällen den jüngsten Rücksetzer zu Gelegenheitskäufen. Wegen des anstehenden Wochenendes wollten sich die Investoren jedoch nicht zu weit aus der Deckung wagen. Zur Zurückhaltung trug auch bei, dass ab der kommenden Woche die wegen des "Shutdowns" verschobene Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten nachgeholt werden soll. Der Arbeitsmarktbericht für September wird am Donnerstag vorgelegt. Unter den Einzelwerten erholten sich Nvidia trotz ungünstiger Nachrichtenlage um 1,8 Prozent. Zwei der größten Kunden des Chipherstellers, Amazon und Microsoft, unterstützten Gesetzesvorlagen, die Nvidias Exportmöglichkeiten nach China weiter einschränkten, berichtete das Wall Street Journal. Amazon verloren 1,2 Prozent, Microsoft legten um 1,4 Prozent zu. Applied Materials gewannen nach Vorlage guter Geschäftszahlen 1,3 Prozent. Für Warner Bros. Discovery ging es um 4 Prozent nach oben. Kurz vor dem Ende der Frist für erste Gebote haben sich offenbar drei große Medienkonzerne in Stellung gebracht. Paramount, Comcast und Netflix bereiteten Gebote für Warner vor, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Merck & Co (kaum verändert) hatte einen Vertrag über 9,2 Milliarden Dollar zum Kauf des US-Biotechnologieunternehmens Cidara Therapeutics (+105%) abgeschlossen. Bristol Myers Squibb (-4,1%) und Johnson & Johnson (+0,4%) stellten eine späte Phase der klinischen Prüfung ihres experimentellen Medikaments gegen Herzerkrankungen ein.
USA - ANLEIHEN
Die schwindenden Zinssenkungserwartungen trieben die Renditen weiter nach oben. Die Zehnjahresrendite stieg um 4 Basispunkte auf 4,14 Prozent.
+++++ DEVISENMARKT +++++
Devisen zuletzt +/- % 0:00 Vortag Do, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1599 -0,2% 1,1623 1,1644 +12,2% EUR/JPY 179,45 -0,1% 179,63 179,74 +10,2% EUR/CHF 0,9222 -0,0% 0,9226 0,9222 -1,7% EUR/GBP 0,8825 -0,0% 0,8826 0,8823 +6,6% USD/JPY 154,71 +0,1% 154,53 154,36 -2,1% GBP/USD 1,3143 -0,2% 1,3168 1,3198 +5,1% USD/CNY 7,0752 0% 7,0752 7,0686 -1,9% USD/CNH 7,1060 +0,1% 7,0959 7,0928 -3,1% AUS/USD 0,6523 -0,2% 0,6534 0,6554 +5,3% Bitcoin/USD 95.127,95 +1,1% 94.088,90 101.112,35 +0,7%
Der Dollar erhielt Auftrieb von "falkenhaften" Äußerungen verschiedener US-Notenbanker, die Zweifel an einer weiteren Zinssenkung im Dezember geschürt hatten. Der Dollarindex stieg um 0,2 Prozent.
Mit dem Fall auf neue Zweieinhalbjahrestiefs am Freitag steht das britische Pfund auch zum Wochenauftakt weiter im Blick. Am Morgen notiert die britische Währung zum Euro zwar wenig verändert. Das könnte aber nur eine Atempause sein: "Gelingt es der Regierung nicht zeitnah, einen überzeugenden Konsolidierungskurs festzulegen, dürfte neben dem Druck der Finanzmärkte auch der innenpolitische Druck zunehmen", sagt Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank.
+++++ ROHSTOFFE +++++
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.054,15 4.083,09 -0,7% -28,94 +55,6% Silber 50,58 50,54 +0,1% 0,04 +75,0% Platin 1.336,76 1.328,67 +0,6% 8,09 +51,7% Kupfer 5,04 5,06 -0,5% -0,02 +22,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Der Goldpreis fiel deutlich zurück und rutschte sogar wieder unter die Marke von 4.100 Dollar je Feinunze. Die Feinunze verbilligte sich um 1,8 Prozent auf 4.095 Dollar. Am Vortag hatten Spekulationen auf schwache Konjunkturdaten und eine Zinssenkung im Dezember den Goldpreis noch kurzzeitig über die Marke von 4.200 Dollar getrieben.
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,45 60,09 -1,1% -0,64 -16,7% Brent/ICE 63,77 64,39 -1,0% -0,62 -14,1%
Die Ölpreise zogen kräftig an. Die US-Sorte WTI verteuerte sich um 2,4 Prozent auf 60,09 Dollar je Barrel. Treiber waren laut Marktbeobachtern Berichte über einen ukrainischen Drohnenangriff auf einen wichtigen russischen Ölexporthafen.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
KONJUNKTUR JAPAN
Die japanische Wirtschaft ist im dritten Quartal zum ersten Mal seit sechs Quartalen wieder geschrumpft. Das reale BIP ging im Zeitraum Juli bis September zum Vorquartal um 0,4 Prozent zurück. Ökonomen hatten mit einem Rückgang um 0,6 Prozent gerechnet. Im Zeitraum April bis Juni war noch ein Wachstum von 0,6 Prozent gemeldet worden. Der erste Rückgang seit dem ersten Quartal 2024 bringt den Zeitplan der Zentralbank für die nächste Zinserhöhung durcheinander.
RATING BELGIEN
Die Ratingagentur Scope hat Belgien auf A+ von AA- abgestuft. Der Ausblick sei auf stabil von negativ geändert worden.
CHINA-IMPORTE DEUTSCHLAND
Wegen der hohen Zölle auf chinesische Produkte in den USA leiten chinesische Unternehmen ihre Exporte teilweise auf Deutschland um. Das zeigt eine vom Auswärtigen Amt geförderte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft. Besonders betroffen waren zum Beispiel Plug-in-Hybrid-Autos: Deren US-Importe aus China sind im ersten Halbjahr gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um fast 99 Prozent gesunken. Dagegen nahmen die deutschen Importe dieser Fahrzeuge aus China um 80 Prozent zu. (Handelsblatt)
muss dem deutschen Preisvergleichsportal Idealo wegen Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung insgesamt 465 Millionen Euro Schadenersatz inklusive Zinsen zahlen. Das Landgericht Berlin gestand in seinem Urteil Idealo damit aber erheblich weniger zu, als die Tochter des Medienkonzerns Axel Springer mit 3,3 Milliarden Euro inklusive Zinsen gefordert hatte. Das Urteil des Berliner Landgerichtes ist nicht rechtskräftig. Google kündigte an, Berufung einzulegen.
NEXPERIA
Der Chiphersteller liefert einem Zeitungsbericht zufolge wieder aus seinem Werk in China, ist aber faktisch gespalten in einen China-Zweig und den Restkonzern. Kunden des chinesischen Werks zahlen nicht auf ein Konzernkonto ein - und sie zahlen nicht wie üblich in US-Dollar, sondern in chinesischer Währung, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Berufung auf das Unternehmen.
RENAULT/NISSAN
Die Autohersteller sprechen über eine Wiederbelebung ihrer 26-jährigen Allianz. Der ehemalige Renault-CEO Luca de Meo hatte sich noch dafür ausgesprochen, die Beteiligung des französischen Konzerns an Nissan zu verkaufen, nachdem sich die Beziehung nach der Verhaftung des ehemaligen Vorsitzenden des japanischen Konzerns Carlos Ghosn im Jahr 2018 verschlechtert hatte, wie die Financial Times aus Kreisen berichtet. Doch der Weggang von de Meo habe zu Gesprächen über eine Wiederbelebung der Allianz-Vereinbarung geführt, sagten die Personen. Renault hält fast 36 Prozent an Nissan. Ihre Stimmrechte sind auf 15 Prozent begrenzt.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/flf
(END) Dow Jones Newswires
November 17, 2025 01:37 ET (06:37 GMT)
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17.11.2025 @ 12:27:52


