MÄRKTE USA/Erneute Zoll-Sorgen drücken auf die Wall Street
06.05.2025 / 22:24 Uhr
DOW JONES--Sorgen vor einer erneuten Verschärfung des Zoll-Konflikts und Zurückhaltung vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank haben am Dienstag die Wall Street belastet. US-Präsident Donald Trump hatte nach einem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney erklärt, dass es heute nichts gäbe, was Carney sagen könnte, um ihn dazu zu bringen, die Zölle auf Kanada aufzuheben. Zudem hat EU-Handelskommissar Maros Sefcovic die Aussicht zusätzlicher US-Importzölle auf neue Güterkategorien als "nicht akzeptabel" bezeichnet. Zudem zeigten auch die jüngsten Zollpläne von Trump bei ausländischen Filmproduktionen, dass das Zollthema als solches keineswegs durch sei und immer neue Negativschlagzeilen liefern könne, hieß es.
Auch der nahende Zinsentscheid der US-Notenbank sorgte für Zurückhaltung. Eine Bestätigung des Zinsniveaus wird mehrheitlich erwartet. Doch mindestens genauso wichtig ist der Ausblick auf die weitere Zinspolitik. Zudem wird auf Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell geschaut - nach den anhaltenden Forderungen von Trump nach Zinssenkungen. Bei der US-Handelsbilanz ist das Defizit im März höher als erwartet ausgefallen. Volkswirte sprachen von einem "indirekten Trump-Effekt" durch Vorzieheffekte bei Importen - die US-Zölle sollten das Defizit ja eigentlich reduzieren.
Der Dow-Jones-Index fiel um 0,9 Prozent auf 40.829 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite verloren 0,8 bzw. 0,9 Prozent. An der Nyse gab es nach ersten Zählungen 1.196 (Montag: 915) Kursgewinner und 1.572 (1.847) -verlierer. 53 (66) Titel schlossen unverändert.
Dollar bleibt schwach
Am Anleihemarkt gab es wenig Bewegung. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen lag mit 4,35 Prozent einen Tick über dem Vortagesniveau. Es wird erwartet, dass die Fed die Zinssätze unverändert lässt, um Klarheit zu bekommen, wie sich die US-Zölle auf Preise und Wachstum auswirken werden. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Fed-Pause im Juni laut CME-Daten auf 68 Prozent gestiegen, von 35 Prozent vor einer Woche.
Der Dollar gab erneut nach, der Dollar-Index reduzierte sich um weitere 0,6 Prozent - auch belastet vom Handelsbilanzdefizit. Zwar geht der Markt von einer Bestätigung des Leitzinsniveaus in den USA aus, aber die Stimmen wurden lauter, die auf einen taubenhaften Ausblick setzen.
Nach der Talfahrt des Vortages zeigten die Ölpreise eine starke technische Gegenreaktion, wie der Unicredit feststellte. Die Notierungen von Brent und WTI gewannen jeweils 3,1 Prozent. Fundamental bleibe es allerdings bei den Sorgen einer Überversorgung und damit eher bearishen Preissignalen für Rohöl, hieß es. Die Energy Information Administration (EIA) hat ihre Schätzungen für die Rohölpreise in diesem und im nächsten Jahr gesenkt.
Der Goldpreis blieb weiter auf der Überholspur und zog erneut kräftig an. Die Feinunze gewann 2,8 Prozent auf 3.422 Dollar. Gold sei wieder verstärkt als "sicherer Hafen" gefragt, merkte Fawad Razaqzada von StoneX an. Die Risikobereitschaft habe nachgelassen und ein schwächerer US-Dollar, gepaart mit fallenden Aktienmärkten, habe die Attraktivität von Gold wiederbelebt, so der Teilnehmer.
Ford legen trotz kassiertem Ausblick zu
Unter den Einzelaktien stiegen Ford Motor um 2,7 Prozent. Der Auto-Hersteller hat deutlich bessere Ergebnisse für das erste Quartal gemeldet als erwartet, die ausgesetzte Prognose belastete nicht. Der Konzern verwies auf potenzielle Zolleffekte von 1,5 Milliarden Dollar.
Palantir Technologies stürzten um 12,1 Prozent ab. Der Datenanalytiker legte überzeugende Geschäftszahlen vor und hob den Ausblick an. Doch nach einem 65-prozentigen Lauf 2025 nahmen Anleger Gewinne mit, hieß es.
Biotechnologie- und Pharmaaktien standen unter Druck. Die Trump-Administration erwägt Berichten zufolge neue Obergrenzen für die Preise von Medikamenten, die an Medicaid-Programme verkauft werden, indem sie diese an die niedrigeren Preise in anderen Ländern koppelt. Außerdem wurde Vinay Prasad zum Leiter der FDA-Abteilung ernannt, die Impfstoffe und Gentherapien reguliert. Prasad hat die FDA aufgefordert, neue Medikamente anhand strengerer Regeln zuzulassen, und stellte die Covid-19-Entscheidungen der Politik während der Pandemie infrage. Die Aktien von Moderna knickten um 12,3 Prozent ein, Gilead Sciences verloren 4,8 Prozent und Eli Lilly büßten 5,6 Prozent ein.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 40.829,00 -0,9% -389,83 -2,9% S&P-500 5.606,91 -0,8% -43,47 -3,3% NASDAQ Comp 17.689,66 -0,9% -154,58 -7,6% NASDAQ 100 19.791,35 -0,9% -176,60 -5,0% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 08:17 % YTD EUR/USD 1,1375 +0,5% 1,1316 1,1317 +9,3% EUR/JPY 161,9875 -0,4% 162,6575 162,8270 -0,1% EUR/CHF 0,9345 +0,4% 0,9311 0,9317 -0,4% EUR/GBP 0,8502 -0,1% 0,8515 0,8517 +2,9% USD/JPY 142,4085 -0,9% 143,7270 143,8815 -8,7% GBP/USD 1,3379 +0,7% 1,3292 1,3288 +6,2% USD/CNY 7,1948 +0,4% 7,1657 7,1851 -0,6% USD/CNH 7,2095 +0,1% 7,2015 7,2199 -1,8% AUS/USD 0,6497 +0,5% 0,6465 0,6447 +4,5% Bitcoin/USD 94.948,55 +0,3% 94.666,50 94.417,55 +1,5% ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,01 57,24 +3,1% 1,77 -20,5% Brent/ICE 62,13 60,25 +3,1% 1,88 -19,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3421,92 3330,06 +2,8% 91,85 +26,9% Silber 29,21 28,74 +1,6% 0,47 +2,9% Platin 870,34 851,90 +2,2% 18,44 -2,7% Kupfer 4,72 4,66 +1,4% 0,07 +16,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewaehr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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May 06, 2025 16:23 ET (20:23 GMT)
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