MÄRKTE USA/Gegenangriffe auf Israel lassen Anleger flüchten
13.06.2025 / 22:23 Uhr
DOW JONES--Die Wall Street ist am Freitag den internationalen Börsentrends gefolgt und hat mit der Eskalation im Nahen Osten nur ein Thema gekannt. Israel reagierte mit Luftangriffen auf Atom- und Militäranlagen im Iran, nachdem der Mullahstaat zuletzt keine Anstalten gemacht hatte, bei seinem Atomprogramm Kompromissbereitschaft zu zeigen. Israels Angriff auf den Iran hatte Investoren dazu veranlasst, in sichere Anlagen wie Gold zu flüchten - Rütungs- und Energieaktien profitierten. Die Indizes weiteten ihre Verluste im weiteren Handelsverlauf deutlich aus.
Besonders die Nachricht der israelischen Verteidigungskräfte, wonach der Iran einen Gegenangriff auf Israel gestartet habe, ließ den Markt weiter absacken. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte sind Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert worden. Das Zentrum von Tel Aviv wurde von ballistischen Raketen getroffen, wie Videos auf israelischen Nachrichtenseiten zeigten. Der Dow-Jones-Index ging mit einem Minus von 1,8 Prozent auf 42.198 Punkte aus dem Handel. Der S&P-500 büßte 1,1 Prozent ein und der Nasdaq-Composite sank um 1,3 Prozent. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 523 Kursgewinner (Donnerstag: 1.569) und 2.275 (1.184) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 29 (85) Titel.
Die Erdölpreise kannten getragen von Versorgungsängsten nur die Richtung nach oben. Die Rohölpreise stiegen um rund 6 Prozent pro Fass und befeuerten somit auch wieder Inflationssorgen. Israels Angriff auf den Iran habe einen Konflikt ausgelöst, der den Ölmarkt in Aufruhr versetzt, weil Anleger die Möglichkeit abwägen, dass er einen Großteil des Nahen Ostens, der etwa ein Drittel des weltweiten Angebots an diesem Rohstoff liefert, in Mitleidenschaft ziehen könnte, hieß es. Ob dies geschieht, hängt davon ab, wie der Krieg eskaliert.
Israel hat das wichtigste iranische Ölexportzentrum, das sich auf einer Insel im Persischen Golf befindet, nicht angegriffen, aber einige Analysten gehen davon aus, dass Israel diese Anlagen attackieren könnte, wenn der Krieg weitergehen sollte. Die Unsicherheit ließ den Goldpreis auf Rekordniveau klettern, die Feinunze Gold verteuerte sich um 1,4 Prozent.
Dollar und Renten kaum gefragt
Am Devisenmarkt war der Dollar von seinen Tageshochs wieder zurückgekommen und der Dollarindex stieg nur noch um 0,3 Prozent. Handelsstreit und die hohe US-Staatsverschuldung hätten einen Höhenflug des Greenbacks verhindert, hieß es im Handel. Dessen Rolle als sicherer Hafen sei angeschlagen. Am Rentenmarkt spielte das Thema Staatsverschuldung noch immer eine prominente Rolle und US-Staatsanleihen wurden tendenziell verkauft. Die Zehnjahresrendite stieg um 6 Basispunkte auf 4,42 Prozent. Zu den steigenden US-Renditen trugen neben der Ölpreisrally auch die US-Verbraucher bei. Denn deren Stimmung hatte sich im Juni laut Universität Michigan stärker aufgehellt als erwartet. Die Daten dämpften somit die jüngst hochgekochten Zinssenkungsfantasien, auch wenn sich die Inflationserwartungen der Konsumenten verringert hatten.
Wehrtechniktitel gefragt
Am Aktienmarkt waren Rüstungswerte mit den Nahost-Schlagzeilen gesucht. Northrop Grumman gewannen rund 4 Prozent und Lockheed Martin 3,6 Prozent. Im Windschatten der steigenden Ölpreise zogen Energieaktien an. Chevron legten um 0,7 Prozent zu und Exxon Mobil um 1,5 Prozent. Schlumberger verbessern sich um 1,8 Prozent und Halliburton um 5,5 Prozent. Dagegen belasteten das teurere Öl die Aktien des Luftfahrt- und Touristiksektors. United Airlines verbilligten sich um 4,4 Prozent und Carnival um 4,9 Prozent.
Auf der Boeing-Aktie (-1,6 Prozent) lastete weiterhin der Absturz einer Boeing der Air India am Donnerstag. Adobe-Aktien konnten sich der negativen Stimmung nicht entziehen, obwohl das Unternehmen überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt und den Ausblick erhöht hatte. Nach Meinung der Analysten von Melius ist der Ausblick jedoch mehr Schein als Sein. Die Aktie sackte um 5,3 Prozent ab.
Der Visa-Aktienkurs fiel um rund 5 Prozent und Mastercard um 4,6 Prozent, nachdem das Wall Street Journal berichtet hatte, dass Walmart und Amazon die Ausgabe eigener Stablecoins in Erwägung zögen - ein Schritt, der traditionellen Zahlungsanbietern Geschäft entziehen könnte.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 42.197,79 -1,8% -769,83 +1,0% S&P-500 5.976,97 -1,1% -68,29 +2,8% NASDAQ Comp 19.406,83 -1,3% -255,66 +1,8% NASDAQ 100 21.631,04 -1,3% -282,28 +4,3% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 18:10 % YTD EUR/USD 1,1549 -0,3% 1,1588 1,1486 +11,9% EUR/JPY 166,27 -0,1% 166,37 166,00 +2,1% EUR/CHF 0,9366 -0,3% 0,9391 0,9415 +0,1% EUR/GBP 0,8510 -0,0% 0,8510 0,8479 +2,8% USD/JPY 143,98 +0,3% 143,57 144,52 -8,8% GBP/USD 1,3570 -0,3% 1,3617 1,3547 +8,8% USD/CNY 7,1783 +0,2% 7,1670 7,1856 -0,6% USD/CNH 7,1884 +0,2% 7,1717 7,1968 -2,2% AUS/USD 0,6495 -0,5% 0,6530 0,6517 +5,6% Bitcoin/USD 105.256,65 -0,7% 105.996,50 109.400,55 +12,2% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,20 68,95 +6,2% 4,25 -5,2% Brent/ICE 74,35 70,34 +5,7% 4,01 -7,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.433,10 3.386,14 +1,4% 46,96 +29,0% Silber 31,42 31,37 +0,2% 0,05 +12,5% Platin 1.064,15 1.121,75 -5,1% -57,60 +28,1% Kupfer 4,76 4,84 -1,6% -0,08 +17,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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DJG/DJN/cbr/flf
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