MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Unsicherheit bleibt groß
17.06.2025 / 18:04 Uhr
DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten haben die Kurse am Dienstag wieder nachgegeben. Der DAX verlor 1,1 Prozent auf 23.435 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1 Prozent nach unten. "Nach 20 Prozent DAX-Plus in diesem Jahr und zusätzlichen 10 Prozent Währungsgewinn für Anleger aus dem Dollar-Raum führt die geopolitische Verunsicherung zu Gewinnmitnahmen", so ein Händler. "Positiv ist aber, dass der Bereich um 23.300 bis 23.200 dem Druck weiter Stand hält", sagte er mit Blick auf die technische Verfassung des DAX. Die ehemalige technische Widerstandszone sei nun zur Unterstützungszone geworden. Das Tagestief hatte der DAX am Vormittag bei 23.315 Punkten markiert.
Die Ölpreise zeigten sich wieder mit kräftigen Aufschlägen von knapp 3 Prozent. Dass US-Präsident Donald Trump die Bewohner Teherans zum Verlassen der Stadt aufgerufen hat, schürte Spekulationen über eine Ausweitung des Konflikts. "Andererseits zeigen die heutigen Abschläge in Rüstungs-Aktien wie Rheinmetall, Hensoldt oder Renk, dass die Marktteilnehmer eher früher als später eine diplomatische Lösung erwarten", sagte Jens Klatt von XTB. Er verwies auch darauf, dass Rheinmetall das sechstgrößte Unternehmen im DAX ist. "Und wenn die Aktie Abschläge von in der Spitze 3 Prozent und mehr sieht, dann wirkt sich das auch auf den DAX aus", sagte er. Der Kurs verlor zum Schluss 1,8 Prozent.
Klatt meinte aber auch, das Warten auf die US-Notenbank Fed bremse den DAX: "Schauen wir mal, was die Fed am Mittwoch liefert", ergänzte er: Eine geldpolitisch lockere Haltung in ihrer Rhetorik könnte die aktuelle Zurückhaltung im DAX schnell als "Durchschnaufen" vor einer neuen Attacke auf die 24.000 offenbaren, so der Marktanalyst.
Die Bewegungen am Devisen- und am Anleihemarkt fielen gering aus. Auch beim Goldpreis tat sich wenig, eine Flucht in sichere Häfen war also kaum zu beobachten.
Trump verließ den G7-Gipfel in Kanada vorzeitig - und damit auch ohne neue Handelsabkommen, die aber ohnehin kaum erwartet worden waren. Die vorzeitige Trump-Abreise sei schwer zu deuten, hieß es bei QC Partners. "Im besten Fall will sich der US-Präsident einer diplomatischen Lösung widmen und unmittelbar in Gespräche mit den Kriegsparteien eintreten. Solange aber nicht klar ist, was der US-Präsident plant, ist die Unsicherheit hoch." Entsprechend skeptisch reagierten die Börsen deshalb auf die vorzeitige Abreise. Trump selbst sagte: "Es geht um etwas viel Größeres als das", und bezog sich damit auf etwaige Waffenstillstandsverhandlungen.
Ein starker Anstieg des ZEW-Konjunkturbarometers ging mehr oder weniger unter. Die Konjunkturerwartungen haben kräftig zugelegt und auch die Lageeinschätzung hat sich auf niedrigem Niveau aufgehellt. Allerdings dürfte sich die militärische Eskalation im Nahen Osten noch kaum in dem Index widerspiegeln. Ein Händler verwies darauf, dass die Umfrage in weiten Teilen vor dem Beginn des Luftkriegs zwischen Israel und dem Iran erhoben worden ist. "Der mit der Eskalation gestiegene Ölpreis dürfte die Erwartungen seit der Umfrage schon wieder beeinträchtigt haben", sagte er. Marc Schattenberg, Analyst der Deutschen Bank, sieht nun Rückschlagspotenzial beim ZEW-Index in der nächsten Umfrage.
Bei den Stoxx-Branchen-Subindizes lagen nur der Index der Ölwerte und der Index der Immobilienaktien im Plus. Am Ende rangierten Bankaktien, deren Index um 1,9 Prozent fiel.
MTU nach Prognoseanhebung sehr fest
Bei den Einzeltiteln im DAX stiegen MTU um 1,7 Prozent. Laut Aussagen auf dem Kapitalmarkttag soll der Umsatz in diesem Jahr auf 8,6 bis 8,8 Milliarden Euro wachsen, bisher war MTU von 8,3 bis 8,5 Milliarden Umsatz ausgegangen. Der Kurs notierte zeitweise auf dem höchsten Stand seit knapp zwei Wochen und nur noch knapp unter dem Allzeithoch von 361,70 Euro.
Auf der anderen Seite verloren Fresenius Medical Care zu ihrem Kapitalmarkttag 4,5 Prozent. Deutsche Telekom fielen um 2,1 Prozent. Die japanische Softbank Group hat sich von 21,5 Millionen Aktien der Telekom-Tocher T-Mobile US getrennt. Commerzbank gaben um 4,3 Prozent nach.
BASF gewannen 0,3 Prozent, hier stützte das Öl- und Gasgeschäft des Konzerns den Kurs, wie ein Händler sagte. Gefragt waren auch Immobilienwerte: Vonovia zogen um 1 Prozent an, Aroundtown um 1,8 Prozent.
Der Brillenverkäufer Mister Spex hat wegen des hohen Wettbewerbsdrucks seine Prognose gesenkt. Die Aktie verlor 7,9 Prozent.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.288,68 -1,0% +9,1% Stoxx-50 4.490,76 -0,8% +5,1% Stoxx-600 542,26 -0,9% +7,7% XETRA-DAX 23.434,65 -1,1% +19,0% CAC-40 Paris 7.683,73 -0,8% +4,9% AEX Amsterdam 920,63 -0,5% +5,3% ATHEX-20 Athen 4.530,37 -1,1% +28,3% BEL-20 Bruessel 4.438,57 -1,0% +5,1% BUX Budapest 97.304,12 +1,6% +20,8% OMXH-25 Helsinki 4.732,82 -1,0% +10,8% OMXC-20 Kopenhagen 1.862,51 -2,1% -9,5% PSI 20 Lissabon 7.447,30 -1,3% +18,3% IBEX-35 Madrid 13.911,70 -1,4% +21,7% OBX Oslo 1.559,43 +0,4% +16,8% PX Prag 2.145,48 -0,1% +22,0% OMXS-30 Stockholm 2.461,40 -1,0% +0,1% WIG-20 Warschau 2.729,31 +0,5% +23,9% ATX Wien 4.373,37 -0,6% +20,1% SMI Zuerich 12.007,06 -0,7% +4,2% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:20 % YTD EUR/USD 1,1532 -0,3% 1,1564 1,1583 +11,6% EUR/JPY 167,29 -0,0% 167,37 166,88 +2,8% EUR/CHF 0,9391 -0,2% 0,9411 0,9397 +0,3% EUR/GBP 0,8535 +0,2% 0,8515 0,8521 +2,9% USD/JPY 145,07 +0,2% 144,73 144,07 -8,0% GBP/USD 1,3511 -0,5% 1,3579 1,3594 +8,5% USD/CNY 7,1782 +0,1% 7,1729 7,1741 -0,5% USD/CNH 7,1869 +0,1% 7,1813 7,1826 -2,1% AUS/USD 0,6512 -0,2% 0,6526 0,6535 +5,4% Bitcoin/USD 104.264,10 -4,0% 108.558,95 107.631,20 +14,8% ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,16 70,91 +3,2% 2,25 -1,1% Brent/ICE 74,81 72,5 +3,2% 2,31 -2,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.377,67 3.384,20 -0,2% -6,53 +28,9% Silber 32,24 31,45 +2,5% 0,79 +12,8% Platin 1.095,38 1.081,23 +1,3% 14,15 +23,3% Kupfer 4,80 4,84 -0,7% -0,03 +18,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewaehr) ===
DJG/hru/cln
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June 17, 2025 12:03 ET (16:03 GMT)
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