MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
16.07.2025 / 07:30 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Die Fuchs SE hat wegen der weiterhin zurückhaltenden Nachfrage aufgrund der Zolldiskussionen und der verhaltenen Industrieproduktion in Europa ihren Jahresausblick gesenkt. Für das Geschäftsjahr 2025 sieht der Konzern nun einen Umsatz und ein EBIT lediglich auf Vorjahresniveau. 2024 berichtete Fuchs einen Umsatz von 3,53 Milliarden Euro und ein EBIT von 434 Millionen Euro. Die bisherige Prognose für 2025 ging von einem Umsatz um 3,7 Milliarden Euro und einem EBIT um 460 Millionen Euro aus. Der Konsens der Analysten für 2025 liegt nach Angaben von Fuchs für den Umsatz bei 3,66 Milliarden Euro und für das EBIT bei 459 Millionen Euro. Fuchs im ersten Halbjahr 2025 einen Umsatz von 1,804 (Vorjahr: 1,764) Milliarden Euro und ein EBIT von 209 (218) Millionen Euro erreicht. Der Halbjahresbericht wird am 31. Juli 2025 veröffentlicht.
VORAB* BEKANNTGABE PROG PROG PROG 2. QUARTAL 2025 2Q25 ggVj 2Q25 ggVj Zahl 2Q24 Umsatz 880 -0,8% 922 +3,9% 5 887 EBIT 101 -9,0% 112 +1,1% 6 111 Ergebnis nach Steuern k.A. -- 78 +0,1% 3 78 Ergebnis je Vorzugsaktie k.A. -- 0,60 0,0% 3 0,60 * endgültige Zahlen wird Fuchs am 31. Juli 2025 veröffentlichen AUSBLICK 2025 - das Unternehmen erwartet nun: - Umsatz: auf Vorjahresniveau, Vj: 3,525 Mrd Euro (bisher erwartet: um 3,7 Mrd Euro) - EBIT: auf Vorjahresniveau, Vj: 434 Mio Euro (bisher erwartet: um 460 Mio Euro)
- alle Angaben in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro;
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:00 NL/ASML Holding NV, Ergebnis 2Q
07:30 CH/Compagnie Financiere Richemont SA, Trading Update 1Q
12:25 US/Johnson & Johnson, Ergebnis 2Q
12:45 US/Bank of America Corp, Ergebnis 2Q
13:30 US/Goldman Sachs Group Inc, Ergebnis 2Q (15:30 Analystenkonferenz)
13:30 US/Morgan Stanley, Ergebnis 2Q
22:10 US/Alcoa Inc, Ergebnis 2Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- GB 08:00 Verbraucherpreise Juni PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+3,4% gg Vj zuvor: +0,2% gg Vm/+3,4% gg Vj Kern PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+3,5% gg Vj zuvor: +0,2% gg Vm/+3,5% gg Vj - US 14:30 Erzeugerpreise Juni PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm 15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Juni Industrieproduktion PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: -0,2% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 77,4% zuvor: 77,4% 20:00 Fed, Beige Book
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: Index zuletzt +/- % DAX Futures 24.097,00 -0,1% E-Mini-Future S&P-500 6.273,25 -0,2% E-Mini-Future Nasdaq-100 23.016,00 -0,2% Nikkei-225 (Tokio) 39.822,20 +0,4% Hang-Seng (Hongk.) 24.631,83 +0,2% Schanghai-Comp. 3.497,75 -0,2% Dienstag: DAX 24.060,29 -0,4% DAX-Future 24.131,00 -0,5% XDAX 24.039,12 -0,1% MDAX 31.086,25 -0,4% TecDAX 3.902,70 +0,1% SDAX 17.955,80 +0,9% Euro-Stoxx-50 5.354,17 -0,3% Stoxx-50 4.503,03 -0,4% Dow-Jones 44.023,29 -1,0% S&P-500 6.243,76 -0,4% Nasdaq Composite 20.677,80 +0,2%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Auf eine knapp behauptete Eröffnung stellen sich Marktteilnehmer ein. Die schwächeren Vorlagen der Wall Street gelten als weitgehend eingepreist, "sind aber eben auch nicht hilfreich", so ein Marktteilnehmer. Vom Umfeld kommen keine neuen Impulse: Der Euro hängt auf dem niedrigeren Niveau knapp über 1,16 Dollar seitwärts fest und auch Anleihen treten am Morgen mehr oder weniger auf der Stelle. Impulse dürften weiterhin von der Berichtssaison ausgehen sowie am Nachmittag von den US-Erzeugerpreisen und der US-Industrieproduktion. "Übergeordnet belastet aber weiterhin der Zollstreit die Stimmung", so der Marktteilnehmer.
Rückblick: Etwas leichter - Nachdem die Stimmung zunächst von einem günstigen ZEW-Index noch gestützt worden war, drückten dann am Nachmittag Preisdaten aus den USA. Die Daten sprächen gegen eine baldige Zinssenkung, hieß es. Geschäftszahlen von JP Morgan, Wells Fargo und der Citigroup lösten gemischte Gefühle aus. Deutsche Bank verloren 0,5 Prozent, für BNP ging es 0,6 Prozent nach unten. Im Schnitt ging es für Bankenaktien um 0,8 Prozent abwärts. Gefragt waren hingegen Technologietitel. Gut kam an, dass Nvidia ihren H20-Chip für KI wieder in China verkaufen darf. Infineon gewannen 0,8 Prozent und STMicro 0,7 Prozent. Für Technologiewerte ging es europaweit 0,8 Prozent nach oben. Accelleron stiegen um 8,7 Prozent. Bei der ABB-Abspaltung sah Jefferies noch keine Abkühlung des Geschäfts, zudem wurde der Ausblick angehoben. Ericsson gaben nach Geschäftszahlen um 7,4 Prozent nach. Der Nettogewinn lag zwar über den Erwartungen. Der Geschäftsbereich Netzwerke wies im zweiten Quartal aber einen Umsatzrückgang von 5,3 Prozent auf.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas leichter - Nach dem Rücksetzer des Vortages stiegen Kontron um 8,9 Prozent. Ein Servicevertrag mit der französischen Staatsbahn SNCF im dreistelligen Millionenbereich lieferte den positiven Impuls. Friedrich Vorwerk kletterten um 6,8 Prozent und markierten ein Allzeithoch. Das Unternehmen hatte als Teil einer Arbeitsgemeinschaft den Auftrag zur Realisierung der Energietransportleitung ETL 182 erhalten. Analysten gingen davon aus, dass Friedrich Vorwerk mit Vorlage der Zweitquartalszahlen den Ausblick anheben werde.
XETRA-NACHBÖRSE
Mit schwächeren US-Vorgaben ist der DAX leicht unter Druck geraten. Für die Fuchs-Aktie ging es nach Senkung der Jahresziele bei Lang & Schwarz um mehr als 5 Prozent nach unten.
USA - AKTIEN
Leichter - Im Blick standen die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise und Geschäftszahlen von Großbanken. Die Inflation war im Juni damit etwas stärker als zuvor gestiegen. Alles in allem hätten die Daten die Unsicherheit bezüglich der Zollpolitik und ihrer Folgen nicht beseitigt, so Analysten. Die Daten sprächen gegen eine baldige Zinssenkung durch die Fed. Unter den gegebenen Umständen dürfte die Fed vorerst bei ihrer abwartenden Haltung bleiben und von Zinssenkungen absehen, mutmaßte Analyst Eric Winograd von Alliancebernstein. Nvidia gewannen 4 Prozent. Das Unternehmen darf seinen KI-Chip H20 wieder in China verkaufen. Die Regierung hatte den Verkauf im April eingeschränkt. Im Fahrwasser von Nvidia gewannen AMD 6,4 Prozent und Broadcom 1,8 Prozent. JP Morgan sanken um 0,9 Prozent. Die Bank hat im zweiten Quartal zwar mehr eingenommen und verdient als erwartet, doch enttäuschten die Nettozinseinnahmen. Ein ähnliches Muster zeigten die Geschäftszahlen von Wells Fargo (-5,5%). Wells Fargo senkte derweil die Prognose der Nettozinseinnahmen. Die Zahlen der Citigroup (+3,6%) wurden dagegen positiv aufgenommen. Die Bank hatte den Gewinn deutlich gesteigert.
USA - ANLEIHEN
Die Zehnjahresrendite zeigte sich 6 Basispunkte höher bei 4,48 Prozent mit den reduzierten Zinssenkungserwartungen.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Vortag Mo, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1616 +0,1% 1,1601 1,1684 +12,6% EUR/JPY 173,13 +0,3% 172,67 172,34 +5,8% EUR/CHF 0,9311 +0,1% 0,9300 0,9312 -0,9% EUR/GBP 0,8673 +0,1% 0,8668 0,8689 +4,9% USD/JPY 149,05 +0,1% 148,85 147,51 -6,1% GBP/USD 1,3392 +0,1% 1,3385 1,3448 +7,3% USD/CNY 7,1539 -0,0% 7,1545 7,1472 -0,9% USD/CNH 7,1839 -0,0% 7,1844 7,1708 -2,2% AUS/USD 0,6525 +0,2% 0,6513 0,6557 +5,8% Bitcoin/USD 117.612,50 +0,0% 117.573,05 120.480,85 +26,9%
Der Dollar erholte sich dagegen nach den Inflationsdaten mit der Aussicht, dass es kurzfristig keine Zinssenkungen geben wird. Der Dollarindex gewann 0,6 Prozent.
Der US-Dollar kommt nach seinem Höhenflug des Vortages am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft leicht zurück - der Dollar-Index sinkt um knapp 0,1 Prozent. Damit verteidigt der Greenback aber letztlich seine aufgebauten Aufschläge im Zuge nachlassender Zinssenkungsfantasien im Großen und Ganzen. "Die Märkte könnten zu Recht die kurzfristige Möglichkeit von Zinssenkungen auspreisen", urteilt MUFG-Analyst Michael Wan mit Blick auf die US-Inflationsentwicklung und die steigenden US-Zölle.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 66,82 66,52 +0,5% 0,30 -7,4% Brent/ICE 67,63 67,61 +0,0% 0,02 -7,4%
Die Ölpreise standen weiter unter Druck. US-Präsident Donald Trump hatte Russland eine Frist von 50 Tagen gesetzt, um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Das habe die Befürchtung unmittelbar bevorstehender neuer Sanktionen zerstreut, sagten Marktteilnehmer. Für WTI ging es 0,4 Prozent nach unten.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.336,81 3.322,65 +0,4% 14,16 +27,4% Silber 32,59 32,52 +0,2% 0,07 +17,4% Platin 1.186,04 1186,1 -0,0% -0,06 +33,9% Kupfer 5,49 5,55 -1,0% -0,06 +35,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Gold verlor aufgrund der gestiegenen Marktzinsen und des festeren Dollar an Attraktivität. Der Preis für die Feinunze sank um 0,4 Prozent.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
US-ZÖLLE
Die USA werden im Rahmen eines neuen Handelsabkommens einen Zoll von 19 Prozent auf indonesische Produkte erheben. Nach Aussage von US-Präsident Donald Trump werden US-Waren ohne Zölle nach Indonesien gelangen. "Sie zahlen 19 Prozent und wir zahlen gar nichts", sagte Trump am Dienstag im Weißen Haus. Zuvor hatte er bekannt gegeben, dass sich die USA und Indonesien auf eine Senkung der so genannten reziproken Zölle geeinigt hätten, aber keine Einzelheiten genannt.
Kanadas Premierminister Mark Carney hält es möglicherweise nicht für möglich, den US-Zöllen zu entgehen, selbst wenn ein bilaterales Abkommen zur Beilegung des aktuellen Zollstreits geschlossen wird. Es war das erste Mal, dass er die Möglichkeit ansprach, dass die US-Zölle in Kraft bleiben könnten.
Die USA werden eine Gruppe von kleineren Handelspartnern nach den Worten von US-Päsident Donald Trump bald benachrichtigen, dass sie mit höheren Zöllen als 10 Prozent belegt werden.
EU-GELDPOLITIK
EZB-Ratsmitglied und Bundesbank-Chef Joachim Nagel hat vor der Sitzung der EZB in der kommenden Woche seine Präferenz für eine Zinspause angedeutet. Aus geldpolitischer Sicht sei derzeit "eine Politik der ruhigen Hand gefragt", sagte Nagel dem Handelsblatt. Er verwies darauf, dass der Effekt des geopolitischen Umfelds und des Handelskonflikts mit den USA auf die Preise "überaus ungewiss" sei.
RENAULT
Renault hat seine Finanzziele für dieses Jahr gesenkt und ernennt CFO Duncan Minto zum Interimschef. Renault begründete die Prognosesenkung mit der Verschlechterung des Automobilmarktes und dem wachsenden Konkurrenzdruck. Nach vorläufigen Zahlen stieg der Umsatz im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent auf 27,6 Milliarden Euro. Die operative Marge von Renault lag bei 6 Prozent, der freie Cashflow bei 47 Millionen Euro.
ALPHABET / DATENZENTREN
Google und die Investmentfirma Blackstone investieren beide in großem Umfang in die Infrastruktur für künstliche Intelligenz im US-Bundesstaat Pennsylvania. Jeder Konzern hat jeweils 25 Milliarden Dollar zugesagt, während das KI-Cloud-Unternehmen Coreweave weitere 6 Milliarden Dollar für "ein neues, hochmodernes Datenzentrum" in Lancaster, Pennsylvania, bereitstellt.
RIO TINTO
hat im zweiten Quartal in seinen australischen Eisenerzminen die höchste Produktion seit 2018 verzeichnet. Gleichzeitig verwies der nach Marktwert zweitgrößte Bergbaukonzern weltweit auf 300 Millionen US-Dollar an Bruttokosten im Zusammenhang mit US-Zöllen auf seine kanadischen Aluminiumexporte.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/mpt/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 16, 2025 01:30 ET (05:30 GMT)
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