MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

19.08.2025 / 07:31 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Insgesamt wenig Konkretes haben die Gespräche von US-Präsident Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Selenksyj und europäischen Staats-und Regierungschefs in Washington erbracht. Trump hat Selenskyj und den russischen Präsidenten Putin aufgefordert, sich im Rahmen einer von ihm einberufenen Friedenskonferenz persönlich zu treffen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Dieses Treffen soll angeblich innerhalb der nächsten beiden Wochen stattfinden. Folgen soll ihm ein Dreiergipfel, an dem dann auch Trump selbst teilnehme. Trump hatte das Treffen unterbrochen, um mit Putin zu telefonieren. In einem russischen Bericht über das Telefonat heißt es, Trump und Putin hätten zwar über hochrangige russische und ukrainische Verhandlungen gesprochen, aber nicht darüber, ob der russische Staatschef daran teilnehmen würde. Von einem Dreiertreffen war in dem Bericht keine Rede. Von zentraler Bedeutung für Kiew und seine europäischen Verbündeten ist die Frage, ob die USA bereit sind, der Ukraine im Rahmen einer Einigung weitere Sicherheitszusagen zu machen. Trump sagte, die USA würden sich an möglichen europäischen Bemühungen um die Entsendung von Friedenstruppen beteiligen, ohne jedoch zu präzisieren, welche Rolle die USA dabei spielen könnten.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

06:55 DE/Stratec SE, Ergebnis 1H

07:00 CH/Docmorris AG, Ergebnis 1H (11:00 Analysten- und Pressekonferenz)

10:00 SE/Verve Group SE, Kapitalmarkttag 2Q

11:30 CN/Xiaomi Inc, Ergebnis 2Q

12:00 US/Home Depot Inc, Ergebnis 2Q

14:00 DE/Baywa AG, Ergebnis 1H

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 Auftragsbestand und -reichweite verarbeitendes Gewerbe Juni 
 
- US 
    14:30 Baubeginne/-genehmigungen Juli 
          Baubeginne 
          PROGNOSE: -2,3% gg Vm 
          zuvor:    +4,6% gg Vm 
          Baugenehmigungen 
          PROGNOSE: -0,5% gg Vm 
          zuvor:    +0,2% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
                            zuletzt  +/- % 
DAX Futures               24.361,00  -0,1% 
E-Mini-Future S&P-500      6.455,75  -0,2% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  23.735,00  -0,3% 
Nikkei-225 (Tokio)        43.656,36  -0,1% 
Hang-Seng (Hongk.)        25.249,19  +0,3% 
Schanghai-Comp.            3.745,75  +0,5% 
 
Montag: 
DAX               24.314,77  -0,2% 
DAX-Future        24.395,00  -0,1% 
XDAX              24.345,23  +0,1% 
MDAX              30.993,03  +0,1% 
TecDAX             3.775,71  +0,3% 
SDAX              17.031,47  +0,1% 
Euro-Stoxx-50      5.434,64  -0,3% 
Stoxx-50           4.560,60  +0,1% 
Dow-Jones         44.911,82  -0,1% 
S&P-500            6.449,15  -0,0% 
Nasdaq Composite  21.629,77  +0,0% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Europas Börsen dürften wenig verändert in den Handel am Dienstag starten. Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump sowie dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und verschiedenen europäischen Staats- und Regierungschefs hat keine großen neuen Erkenntnisse gebracht. Trump will sich für einen Dreiergipfel zwischen ihm, Selenskyj und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einsetzen. Die Anleger dürften sich nun noch mehr dem am Donnerstag beginnenden Notenbankertreffen in Jackson Hole zuwenden, das bereits am Montag dominierende Abwarten an den Märkten dürfte sich also fortsetzen. Was die Marktakteure im Besonderen interessiert, sind Signale von US-Notenbankchef Powell hinsichtlich der im September anstehenden Zinsentscheidung, zumal zuletzt die feste Erwartung einer Zinssenkung die Aktienkurse nach oben trug.

Rückblick: Knapp behauptet - Die Anleger hielten sich bedeckt vor dem Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu einem möglichen Frieden in der Ukraine. Daneben hatten die Akteure das am Donnerstag beginnende Notenbanker-Treffen in Jackson Hole im Blick. Es könnte neue Erkenntnisse über den weiteren Zinskurs der US-Notenbank bringen, nachdem zuletzt die Erwartung einer Zinssenkung im Dezember den Aktien Auftrieb verliehen hatte. Rückenwind für Aktien von Erzeugern erneuerbarer Energien kam aus den USA. Wegen des zukünftig hohen Energiebedarfs hat die US-Regierung neue Leitlinien für die Branche erlassen, die weniger restriktiv ausfielen als befürchtet. Vestas schossen um 15 Prozent nach oben, wobei hier auch ein positiver Kommentar und ein erhöhtes Kursziel von Jefferies zusätzlich für Auftrieb sorgten. In Deutschland ging es für Nordex um 2,4 Prozent nach oben, für Siemens Energy um 2,1 und für Energiekontor um 1,2 Prozent. SMA Solar machten einen Satz um 8,0 Prozent. Fest lagen Rüstungsaktien im Markt mit der Spekulation, dass in Washington kein Weg zu einem Frieden in der Ukraine gefunden wird, zumal dafür zuletzt weiter von der Ukraine abgelehnte Gebietsabtretungen als Bedingung im Raum standen. Rheinmetall gewannen 1,7, Hensoldt 3,0, Renk 1,9, Leonardo 3,2 und Thales 1,4 Prozent. Für Novo Nordisk ging es um 6,5 Prozent nach oben. Stützend wirkte hier die Zulassung einer neuen Indikation für den Gewichtsreduzierer Wegovy. Das Präparat kann auch zur Behandlung von Erwachsenen mit bestimmten Lebererkrankungen eingesetzt werden.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Knapp behauptet - Für die Bayer-Aktie um 2,3 Prozent nach oben. Hier sorgte für Kauflaune, dass sich die Bayer-Tochter Monsanto im Rechtsstreit an einer Schule im US-Bundesstaat Washington um giftige Chlorverbindungen (PCB) mit mehr als 200 Klägern im Grundsatz auf einen Vergleich geeinigt hat. Die Kosten seien durch Rückstellungen von insgesamt 530 Millionen Dollar für PCB-Verfahren gedeckt, teilte Bayer mit. Hellofresh legten nachrichtenlos um 8,5 Prozent zu. DAX-Schlusslicht waren Commerzbank mit einem Minus von 3,2 Prozent, nachdem die Deutsche Bank die Aktie er auf "Hold" abgestuft hatte. Prosieben verbesserten sich um 1,7 Prozent mit der Nachricht, dass die italienische Medienholding MFE mit ihrem Angebot die angestrebte Mehrheit noch nicht erreicht hat.

XETRA-NACHBÖRSE

Auffällige Einzelkursbewegungen bei deutschen Aktien waren nicht zu beobachten - auch mangels neuer Unternehmensnachrichten.

USA - AKTIEN

Unverändert - Die Akteure an den Börsen und auch an den Rohstoffmärkten warteten auf Ergebnisse des Treffens von US-Präsident Trump zunächst mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und danach europäischen Staats- und Regierungschefs zu einem Frieden in der Ukraine. Während des Aktienhandels wurde aber lediglich bekannt, dass sich Präsident Trump für einen Dreiergipfel mit Selenskyj und Putin einsetzen will. Daneben sorgte ebenso für Zurückhaltung, dass am Donnerstag das jährliche Notenbankertreffen in Jackson Hole beginnt. Umso mehr, als zuletzt Zinssenkungsfantasie der maßgebliche Treiber am Aktienmarkt war. US-Notenbankchef Powell hat seinen Auftritt am Freitag mit möglichen Signalen für die im September anstehende nächste Zinsentscheidung. Aktien von Erzeugern erneuerbarer Energien waren erneut gesucht, nachdem neue Richtlinien der US-Regierung für die Förderung der Branche günstiger als befürchtet ausgefallen waren. Hintergrund ist unter anderem der hohe Strombedarf von Rechenzentren. First Solar gewannen 9,7, Sunrun 11,0 und Enphase 2,6 Prozent. Für Druck auf die Intel-Aktie sorgte ein Bloomberg-Bericht, wonach die US-Regierung eine Beteiligung von 10 Prozent am Chiphersteller Intel erwägen soll. Die Trump-Regierung würde damit zum größten Aktionär. Intel verloren 3,7 Prozent.

USA - ANLEIHEN

Am Anleihemarkt ging es mit den Renditen leicht nach oben, die Zehnjahresrendite stieg um 2 Basispunkte auf 4,34 Prozent, nachdem sie zuletzt nach einer unerwartet starken Teuerung der Erzeugerpreise etwas deutlicher gestiegen war. Gleichwohl wurde zuletzt eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im September mit 83-prozentiger Wahrscheinlichkeit eingepreist.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                   zuletzt        +/- %  0:00 Vortag   Mo, 18:22   % YTD 
EUR/USD             1,1663        +0,0%       1,1662      1,1665  +13,1% 
EUR/JPY             172,33        -0,0%       172,39      172,35   +5,8% 
EUR/CHF             0,9413        -0,0%       0,9416      0,9414   +0,6% 
EUR/GBP             0,8635        +0,0%       0,8632      0,8627   +4,4% 
USD/JPY             147,75        -0,0%       147,83      147,76   -6,4% 
GBP/USD             1,3508        -0,0%       1,3509      1,3521   +8,4% 
USD/CNY             7,1304        -0,1%       7,1350      7,1338   -0,9% 
USD/CNH             7,1849        -0,0%       7,1872      7,1874   -2,0% 
AUS/USD             0,6490        -0,0%       0,6492      0,6494   +5,2% 
Bitcoin/USD     115.256,00        -1,3%   116.722,60  116.133,20  +24,5% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Dollar zog mit den US-Marktzinsen etwas an, der Euro kam auf 1,1667 Dollar zurück.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

               zuletzt  VT-Settlem.        +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex        63,35        63,42        -0,1%       -0,07  -12,2% 
Brent/ICE        66,21        66,60        -0,6%       -0,39  -11,6% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Die Ölpreise zeigten sich in relativ engen Grenzen volatil, zuletzt lagen sie bis zu 1 Prozent höher als am Freitag. Nach dem Gipfeltreffen Trumps mit Putin am vergangenen Freitag gilt eine nochmalige Verschärfung der Sanktionen beispielsweise gegen Staaten, die Öl aus Russland beziehen, als unwahrscheinlich. Damit dürfte also weiter Öl aus Russland dem Weltmarkt zur Verfügung stehen.

METALLE

           zuletzt       Vortag        +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold      3.338,51     3.334,00        +0,1%        4,51  +27,1% 
Silber       37,94       38,025        -0,2%       -0,09  +31,6% 
Platin    1.140,57      1137,93        +0,2%        2,64  +30,8% 
Kupfer        4,48         4,47        +0,2%        0,01   +9,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

+++++ MELDUNGEN SEIT MONTAG, 17.30 Uhr +++++

BHP

BHP hat im vergangenen Geschäftsjahr 2024/25 wegen niedrigerer Eisenerz- und Kohlepreise weniger umgesetzt und auf bereinigter Basis verdient als im Vorjahr und will nun die Ausschüttung an die Anleger zurückschrauben. BHP wies einen bereinigten Gewinn von 10,16 (Vorjahr: 13,66) Milliarden US-Dollar aus. Analysten hatten laut Visible Alpha 10,22 Milliarden erwartet. Der Konzernumsatz rutschte um 8 Prozent auf 51,26 Milliarden Dollar ab. BHP will nun eine Schlussdividende von 60 Cent je Aktie zahlen, nach noch 74 Cent vor einem Jahr. Analysten hatten allerdings nur mit 51 Cent gerechnet. BHP meldete außerdem einen Nettogewinn von 9,02 (7,90) Milliarden Dollar. Im Vorjahr litt BHP unter erheblichen Abschreibungen, einschließlich einer Wertminderung von 2,7 Milliarden Dollar für einige australische Nickelbetriebe. Im Ausblick sieht sich BHP mit durchwachsenen weltweiten Wirtschaftsaussichten konfrontiert. CEO Mike Henry sagte, er rechne damit, dass sich das Wachstum in naher Zukunft auf 3 Prozent oder etwas darunter abschwäche, weil sich die Handelspolitik ändere. Die Nachfrage nach Rohstoffen bleibe aber stark.

INTEL

Die US-Regierung könnte bei Intel einsteigen. Wie Bloomberg berichtet, verhandelt sie derzeit über die Beteiligung an dem US-Chiphersteller mit rund 10 Prozent. Die Beteiligung hätte einen Wert von 10,5 Milliarden Dollar. Der Plan sehe vor, Zuschüsse an das Unternehmen aus dem US Chips and Science Act in Eigenkapital umzuwandeln

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos

(END) Dow Jones Newswires

August 19, 2025 01:30 ET (05:30 GMT)

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