XETRA-SCHLUSS/DAX tritt auf der Stelle - Wind-Aktien unter Druck

12.09.2025 / 17:51 Uhr

DOW JONES--Wenig verändert hat sich der deutsche Aktienmarkt am Freitag aus dem Handel verabschiedet. Nach der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Vortag war der Datenkalender zum Wochenausklang weitgehend leer. Die EZB hatte die Leitzinsen bei 2 Prozent bestätigt und erklärt, dieses Niveau für einen längeren Zeitraum als angemessen zu betrachten. Der DAX gab um 15 Punkte auf 23.698 Punkte nach. Weiter kräftig abwärts ging es bei den Wind-Aktien, auch in Autowerten überwogen die Verkäufe.

Der Blick richtete sich auf die US-Notenbank: Sie dürfte am kommenden Mittwoch die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken. Volkswirtin Tiffany Wilding vom Vermögensverwalter Pimco erwartet dies auch nach der Reihe schwächerer US-Arbeitsmarktdaten. Allerdings zeige sich dies eher in ausbleibenden Neueinstellungen als in tatsächlichen Entlassungen. "Jeder Anstieg bei Entlassungen wäre für die Fed höchst besorgniserregend, doch die Details dieses Berichts deuten noch nicht auf breit angelegte Zuwächse hin", betonte Wilding. Über einen größeren Senkungsschritt von 50 Basispunkte dürfte daher nur diskutiert werden. Schließlich lege die US-Inflation durch die Zollpolitik getrieben weiter zu.

Die Verbraucherumfrage der Uni Michigan untermauerte am Nachmittag dieses Bild: Die Inflationserwartung der US-Konsumenten sprang auf 3,9 Prozent, was üblicherweise Zurückhaltung bei größeren Anschaffungen zur Folge hat.

Weiter Druck gab es bei Europas Wind-Aktien. Nordex fielen um 3,2 Prozent und Siemens Energy um 1,0 Prozent. Übergeordnet belastete Gegenwind von diversen Seiten: So in Deutschland die Sorge vor einem Zurückfahren des Ausbautempos bei Erneuerbaren Energien.

In den USA erklärte Innenminister Doug Burgum, dass Offshore-Anlagen unter der Führung von US-Präsident Trump keine Platz in der US-Stromerzeugung hätten. "Unter dieser Administration gibt es keine Zukunft für Offshore-Wind", sagte er laut CNBC. Dazu kommt der erfolgreiche Markteintritt von chinesischen Unternehmen, der künftige Marktanteile limitiert. Der Turbinenbauer Ming Yang Smart Energy hatte Octopus Energy in Großbritannien als Kunden gefunden und wird rund 6 Gigawatt bereitstellen.

Autowerte erholten sich im Tagesverlauf von kräftigeren Verlusten. Sorgen macht man sich vor dem anstehenden EU-Autogipfel zwischen den Unternehmensmanagern und der EU-Kommission. Vor allem geht es dort um die Lockerung des Verbrennerverbots ab 2035. Christophe Périllat, CEO des französischen Automobilzulieferers Valeo, will sogar in China hergestellte Autos aus Europa verbannen. Mercedes-Benz verloren 0,7 Prozent, BMW 0,6 Prozent und VW 0,8 Prozent.

Für Siltronic ging es um 7,1 Prozent nach oben. Hier trieb die starke Entwicklung beim südkoreanischen Halbleiterhersteller Hynix. Die Rückversicherer standen an der Spitze im DAX, nachdem es hier von Analysten positive Aussagen gab. Die UBS hat die Aktie der Hannover Rück auf "Kaufen" hochgestuft, sie legte 3,6 Prozent zu, Munich Re gewannen 2,0 Prozent.

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INDEX           zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX           23.698,15  -0,0%     +19,1% 
DAX-Future    23.703,00  -0,3%     +17,1% 
XDAX          23.693,96  -0,3%     +19,8% 
MDAX          30.175,16  +0,1%     +17,8% 
TecDAX         3.564,42  -0,1%      +4,4% 
SDAX          16.561,83  +0,2%     +20,6% 
zuletzt                  +/- Ticks 
Bund-Future      128,53  -62 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/ros

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September 12, 2025 11:50 ET (15:50 GMT)

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