MÄRKTE USA/Wall Street nimmt Rekordjagd wieder auf
08.10.2025 / 22:15 Uhr
DOW JONES--Die Wall Street hat nach einem Tag Pause ihre jüngste Rekordjagd wieder aufgenommen - erneut getrieben von Zinssenkungsfantasien und abermals positiven Schlagzeilen rund um den Themenkomplex KI. S&P-500 und Nasdaq erklommen weitere Allzeithochs. Der Dow-Jones-Index stagnierte bei 46.602 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten um 0,6 bzw. 1,1 Prozent zu. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1.677 (Dienstag: 904) Kursgewinner und 1.097 (1.863) Kursverlierer. 55 (63) Titel schlossen unverändert.
Da durch den Regierungsstillstand kaum Konjunkturdaten aus den USA veröffentlicht wurden, kam dem im späten Geschäft veröffentlichten Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung eine besondere Bedeutung zu. Das Sitzungsprotokoll lieferte etwas Störfeuer für die grassierenden Zinssenkungsfantasien. Zuletzt stellten Spekulationen über weitere Zinssenkungen wichtige Treiber des Aktienmarktes.
Die hartnäckige Inflation einerseits und der schwächelnde Arbeitsmarkt anderseits spaltete die Fed-Offiziellen in zwei Lager: Eine Hälfte prognostizierte zwei weitere Zinssenkungen 2025, die andere Hälfte nur eine oder gar keine Senkung mehr. "Während Aktieninvestoren weiterhin zuversichtlich sind, könnte das Zinsbild zum Jahresende weniger günstig werden", sagte Marktstratege David Russell von TradeStation.
Am Rentenmarkt tat sich wenig. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen drehte nach dem eher falkenhaft interpretierten Fed-Protokoll knapp ins Plus - sie stieg um 1 Basispunkt auf 4,14 Prozent. Händler sprachen zudem von einer verhaltenen Nachfrage bei einer Auktion zehnjähriger US-Staatsanleihen am Primärmarkt, auch diese drückte die Notierungen.
Goldpreis legt über 4.000 Dollar weiter zu
Nach dem erstmaligen Sprung über die Marke von 4.000 Dollar ist der Goldpreisanstieg weiter nicht zu bremsen gewesen. Das Rekordhoch lag nun bei 4.062 Dollar. Gold hat laut der ING weiteres Aufwärtspotenzial. Denn die Zentralbanken dürften weiterhin kaufen. Die chinesische Notenbank habe ihre Goldkäufe im September den elften Monat in Folge fortgesetzt - und das trotz Rekordpreisen. Der Handelskrieg von US-Präsident Donald Trump stütze weiterhin und die geopolitischen Risiken blieben hoch. All dies deute darauf hin, dass Gold noch weiteres Aufwärtspotenzial aufweise. Die Feinunze verteuerte sich um weitere 1,5 Prozent auf 4.045 Dollar.
Die Ölpreise legten erneut zu. Die Notierungen für Brent und WTI stiegen um rund 1,0 Prozent. Zwar erhöhe sich das Angebot durch die Gruppe Opec+ und auch die USA, doch die Rolle Russlands bleibe schwierig. Das Land werde durch ukrainischen Beschuss Probleme bekommen, auf dem aktuellen Niveau zu fördern und zu liefern, hieß es. Auch stark gestiegene US-Rohöllagerbestände bremsten die Rally nicht, denn die Benzinbestände nahmen deutlicher als gedacht ab.
Der Dollar legte weiter zu - der Dollar-Index gewann 0,3 Prozent. Der Greenback profitierte weiterhin von der Schwäche von Euro und Yen. Der Dollar-Aufschwung werde wahrscheinlich so lange anhalten, wie seine Haupttreiber bestehen blieben: Mangel an Informationen über die US-Wirtschaft aufgrund des Regierungsstillstands; Bedenken hinsichtlich der Attraktivität des Euro - auch wegen Sorgen um die französische Politik und Befürchtungen vor einer yen-unfreundlichen Politik in Japan, analysierte Chefdevisenanalyst Kit Juckes von der Societe Generale.
KI weiter Thema
Am Aktienmarkt standen weiterhin die Entwicklungen rund um den Bereich Künstliche Intelligenz (KI) im Fokus. Das von Unternehmer Elon Musk unterstützte KI-Startup xAI plane, eine Kapitalerhöhung auf bis zu 20 Milliarden Dollar auszuweiten - einschließlich einer Investition von Nvidia zur Beschaffung weiterer KI-Prozessoren, berichtete Bloomberg. Nvidia werde bis zu 2 Milliarden Dollar investieren, hieß es weiter. Dieser Schritt sei Teil der Strategie von Nvidia, KI-Investitionen ihrer Kunden zu beschleunigen. Nvidia stiegen um 2,2 Prozent. Der Netzwerkausrüster Cisco bringt ein neues Routing-System auf den Markt, das für den intensiven KI-Datenverkehr zwischen Rechenzentren entwickelt wurde. Der Kurs zog um 1,9 Prozent an.
Spekulationen auf eine Verschärfung der US-Restriktionen zum Export von Halbleitermaschinen setzten Branchenwerten zu. KLA verloren 2 Prozent. Confluent schnellten 7,6 Prozent nach oben. Laut einem Bericht befindet sich das Unternehmen für Datenstrom-Verarbeitungssoftware in einer frühen Phase seines Verkaufsprozesses. Mehrere Beteiligungsgesellschaften und Technologieunternehmen sollen Interesse an einer Übernahme von Confluent bekundet haben. Penguin Solutions fielen um 16 Prozent, nachdem das Halbleiterunternehmen im vierten Quartal mit den Einnahmen hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Zudem enttäuschte die Prognose für das Geschäftsjahr 2026. AST SpaceMobile sprangen um 8,6 Prozent nach oben, nachdem der Satellitenbetreiber eine Kooperation mit Verizon Communications (unverändert) bekannt gegeben hatte.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 46.601,78 -0,0% -1,20 +9,5% S&P-500 6.753,72 +0,6% 39,13 +14,2% NASDAQ Comp 23.043,38 +1,1% 255,02 +18,0% NASDAQ 100 25.136,62 +1,2% 296,40 +18,2% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:13 % YTD EUR/USD 1,1630 -0,2% 1,1658 1,1738 +12,5% EUR/JPY 177,59 +0,3% 177,04 173,09 +8,7% EUR/CHF 0,9324 +0,2% 0,9307 0,9336 -0,9% EUR/GBP 0,8678 -0,0% 0,8681 0,8715 +4,9% USD/JPY 152,70 +0,5% 151,89 147,46 -3,4% GBP/USD 1,3402 -0,2% 1,3429 1,3469 +7,3% USD/CNY 7,1213 +0,0% 7,1195 7,1182 -1,2% USD/CNH 7,1496 +0,1% 7,1458 7,1354 -2,6% AUS/USD 0,6587 +0,1% 0,6581 0,6601 +6,4% Bitcoin/USD 123.408,50 +1,1% 122.045,50 120.826,45 +29,2% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,86 61,32 +0,9% 0,54 -13,9% Brent/ICE 66,13 65,45 +1,0% 0,68 -12,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.044,88 3.984,95 +1,5% 59,93 +51,8% Silber 49,02 47,84 +2,4% 1,17 +65,7% Platin 1.437,40 1.391,56 +3,3% 45,84 +59,3% Kupfer 5,09 5,10 -0,2% -0,01 +23,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf
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October 08, 2025 16:14 ET (20:14 GMT)
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