MÄRKTE EUROPA/DAX gut behauptet - Stabilisierung dehnt sich aus

17.11.2025 / 09:33 Uhr

DOW JONES--Mit einer behaupteten Eröffnung präsentieren sich die europäischen Aktienmärkte zum Auftakt in die neue Woche. Der DAX steigt um 0,1 Prozent auf 23.902 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,1 Prozent auf 5.689 Punkte. Die Nervosität ist nach den starken Kursausschlägen der vergangenen Handelstage zwar laut Händlern nach wie vor hoch. "Gestützt werden könnte die Stimmung aber von den fallenden Ölpreisen", so ein Marktteilnehmer. Brent und WTI geben relativ deutlich um gut 1 Prozent nach. Der Rentenmarkt reagiert darauf allerdings aktuell noch nicht, der richtungsweisende Bund-Future tendiert am Morgen fast unverändert.

Die Wall Street hatte sich nach dem Schwächeanfall vom frühen Freitag im Verlauf erholt. Das sollte zwar in Europa eingepreist sein. Sollte sich die Stabilisierung an Wall Street allerdings zum Wochenauftakt mit steigenden Kursen fortsetzen, dürfte auch Europa davon profitieren, wie ein weiterer Marktteilnehmer betont. Zunächst rechnet aber auch er mit einem ruhigen Vormittag. Denn auch vom Devisenmarkt kommen am Morgen keine Impulse, der Euro gibt geringfügig nach. Die Vorlagen der asiatischen Börse liefern keine einheitliche Tendenz.

Die Pattsituation mit der Seitwärtsphase im DAX wird auch von den Handelstagen unterstrichen, wie Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners sagt. "Von den letzten 10 Handelstagen endeten 5 positiv und 5 negativ, von den letzten 20 Handelstagen endeten 10 positiv und 10 negativ, und von den letzten 30 Handelstagen endeten 15 positiv und 15 negativ", so der Vermögensverwalter, der von einem "uninspirierten Seitwärtsmarkt" spricht.

Und die Tagesagenda ist relativ leer: Im Blick stehen vor allem die Kapitalmarkttage von Deutscher Bank und Siemens Healthineers. Daneben wartet der Markt bereits auf die Geschäftszahlen von Nvidia, sie werden voraussichtlich am Mittwochabend vorgelegt werden.

Siemens Healthineers fallen um ein weiteres halbes Prozent. "Beim Kapitalmarkttag werden sicherlich die positiven Perspektiven des operativen Geschäfts besonders unterstrichen werden", so ein Händler zu Siemens Healthineers. Denn der geplante Spin-Off von 30 Prozent der Aktien durch den Siemens-Mutterkonzern setze die Aktie seit der Bekanntgabe der Pläne unter Druck. "Der Vorstand wird bestimmt versuchen, den Kursrückgang zumindest zu bremsen", so der Marktteilnehmer. Der Druck auf den Kurs ist auch auf Zweifel am Markt zurückzuführen, dass viele Siemens-Aktionäre am Halten der Healthineers-Aktien interessiert sind. Der Spin-Off steht voraussichtlich im kommenden Jahr an. Zuvor müsse eine außerordentliche Hauptversammlung von Siemens dem Plan zustimmen, so der Händler.

Siemens Energy gewinnen dagegen 2,4 Prozent auf 113,50 Euro, die Deutsche Bank hat das Kursziel auf 130 Euro erhöht. Heidelberg Materials ziehen um 1,2 Prozent an. Barclays soll die Aktie auf Übergewichten angehoben haben.

Airbus zählen im frühen Handel zu den Gewinnern. Der Kurs steigt um 1 Prozent. Der Konzern kann laut einem Medienbericht auf einen Auftrag von Flydubai hoffen. Dabei gehe es um rund 100 Flugzeuge des Modells A321neo. Fluydabi gelte bisher als Stammkunde von Boeing, heißt es.

In der dritten Reihe schießen Suss um gut 12 Prozent nach oben auf 37,92 Euro. Damit kommen die Aussagen vom Kapitalmarkttag gut an: Der Umsatz soll bis 2030 auf 750 bis 900 Millionen Euro wachsen von voraussichtlich 470 bis 510 Millionen Euro im laufenden Jahr. Die EBIT-Marge soll bis 2030 auf 20 bis 22 Prozent ausgeweitet werden - das wären etwa 9 Prozentpunkte über dem für 2025 angestrebten Niveau. Laut Metzler liegen die Ziele sowohl über den Erwartungen des Hauses als auch über Konsens. In der Mitte der genannten Spannen sei 2030 ein Gewinn je Aktie von 6,30 Euro möglich, was bei einem 20er-KGV einen Kurs von 125 Euro nahelege. Das Haus empfiehlt die Aktie zum Kauf.

Mit dem Fall auf neue Zweieinhalbjahrestiefs am Freitag steht das britische Pfund auch zum Wochenauftakt weiter im Blick. Am Morgen notiert die britische Währung zum Euro zwar wenig verändert. Das könnte aber nur eine Atempause sein: "Gelingt es der Regierung nicht zeitnah, einen überzeugenden Konsolidierungskurs festzulegen, dürfte neben dem Druck der Finanzmärkte auch der innenpolitische Druck zunehmen", sagt Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank.

Neben dem Pfund hatten auch britische Anleihen am Freitag schwach auf Meldungen reagiert, die Regierung könnte die Pläne zur Erhöhung der Einkommenssteuer aufgeben. Zuvor hatte das überparteiliche "Office for Budget Responsibility" seine Prognose für das Haushaltsdefizit von 35 auf etwa 20 Milliarden Pfund gesenkt. "Die Marktreaktionen deuten allerdings darauf hin, dass die Marktakteure skeptisch sind, ob der am 26. November anstehende Herbsthaushalt nicht auf zu optimistischen Wachstumsprognosen basiert", sagt Stephan. Die Rendite 10-jähriger britischer Staatsanleihen stieg am Freitag um 13 Basispunkte auf 4,57 Prozent. Hier steht sie auch am frühen Montagvormittag.

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INDEX                     zuletzt        +/- %    absolut   +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50            5.688,57        -0,1%      -5,20      +16,3% 
Stoxx-50                 4.806,52        +0,0%       0,23      +11,6% 
DAX                     23.902,02        +0,1%      25,47      +19,9% 
MDAX                    29.393,74        -0,1%     -18,62      +14,9% 
TecDAX                   3.541,44        +0,2%       6,80       +3,4% 
SDAX                    16.250,21        +0,6%     101,46      +17,8% 
CAC                      8.162,58        -0,1%      -7,51      +10,7% 
SMI                     12.639,71        +0,0%       5,41       +8,9% 
ATX                      4.853,62        +0,0%       0,23      +32,5% 
 
DEVISEN                   zuletzt        +/- %       0:00   Do, 17:30   % YTD 
EUR/USD                    1,1604        -0,2%     1,1623      1,1644  +12,2% 
EUR/JPY                    179,54        -0,0%     179,63      179,74  +10,2% 
EUR/CHF                    0,9218        -0,1%     0,9226      0,9222   -1,7% 
EUR/GBP                    0,8813        -0,2%     0,8826      0,8823   +6,6% 
USD/JPY                    154,72        +0,1%     154,53      154,36   -2,1% 
GBP/USD                    1,3166        -0,0%     1,3168      1,3198   +5,1% 
USD/CNY                    7,0800        +0,1%     7,0752      7,0686   -1,9% 
USD/CNH                    7,1073        +0,2%     7,0959      7,0928   -3,1% 
AUS/USD                    0,6529        -0,1%     0,6534      0,6554   +5,3% 
Bitcoin/USD             95.765,35        +1,8%  94.088,90  101.112,35   +0,7% 
 
ROHÖL                     zuletzt  VT-Settlem.      +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                   59,62        60,09      -0,8%       -0,47  -16,7% 
Brent/ICE                   63,93        64,39      -0,7%       -0,46  -14,1% 
 
METALLE                   zuletzt       Vortag      +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                     4.081,50     4.083,09      -0,0%       -1,59  +55,6% 
Silber                      51,02        50,54      +1,0%        0,48  +75,0% 
Platin                   1.339,24     1.328,67      +0,8%       10,57  +51,7% 
Kupfer                       5,05         5,06      -0,2%       -0,01  +22,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 17, 2025 03:32 ET (08:32 GMT)

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