MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Leicht taubenhafte Fed stützt

11.12.2025 / 13:55 Uhr

DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte drehen bis Donnerstagmittag leicht ins Plus. Nachdem der Oracle-Schrecken zumindest am Gesamtmarkt verdaut ist, wirkt die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank vom Vorabend etwas stützend. Wie erwartet wurde der Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,50 bis 3,75 Prozent gesenkt. Zwar hat Fed-Chairman Jerome Powell deutlich gemacht, dass mit einer weiteren Senkung zunächst nicht zu rechnen sei. Dennoch hat die Deutsche Bank verschiedene taubenhafte Elemente in der Entscheidung ausfindig gemacht. Denn obwohl die Prognosen für das reale Wirtschaftswachstum für die Jahre 2025 bis 2027 leicht nach oben revidiert worden sind, wurde die Erwartung an die Kerninflation aber gesenkt. Wie die Analysten weiter anmerken, wird eine Zinssenkung im März nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 52 Prozent eingepreist.

Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 24.168 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es kräftiger um 0,5 Prozent nach oben, dank anziehender Bankentitel. Der Euro steigt nach der Fed-Entscheidung über 1,17 Dollar und geht am Mittag bei 1,1713 Dollar um. Die Anleihemärkte zeigen sich volatil, aber insgesamt wenig verändert. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat derweil am Morgen ihre Geldpolitik wie erwartet unverändert gelassen und ihre Inflations- sowie Wachstumsprognosen etwas gesenkt. Wie sie mitteilte, bleibt der Leitzins bei 0 Prozent, wo er seit Juni steht. Die SNB ist weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren.

Für Technologiewerte geht es trotz der Zinssenkung um 0,4 Prozent nach unten. Hier drückt der Kurseinbruch von Oracle um etwa 12 Prozent im nachbörslichen US-Handel nach Zahlenausweis. Oracle hatte zwar die Gewinnerwartungen übertroffen, nicht aber die an den Umsatz. Die Investitionen in Rechenzentren will Oracle dennoch stärker hochfahren als bisher geplant. Daneben warnen Marktteilnehmer vor einer zu starken Abhängigkeit des Unternehmens von "OpenAI". Für die SAP-Aktie geht es kräftig um 2,6 Prozent nach unten.

Carl Zeiss Meditec zeigen sich nach Geschäftszahlen volatil und verlieren bis Mittag 5 Prozent. Wie JP Morgan anmerkt, ist sowohl für Bullen wie auch für Bären etwas dabei. Die Bären dürften sich vor allem an der Margenverschlechterung stören, so die Analysten. Auch die Prognose überzeugt nicht. JP Morgan sieht Revisionsbedarf nach unten sowohl bei den Umsätzen wie auch beim EBITA.

Bei Rheinmetall geht es um 0,9 Prozent höher. Hier werde nun fast schon ein Bären-Szenario eingepreist, kommentieren die Analysten von Bernstein. Entsprechend erhöhen sie die Einstufung auf "Outperform". Nordex liegen mit einem Plus von 2,3 Prozent auf 29,14 Euro fest im Markt. Kepler Cheuvreux hat die Aktie mit einem Kursziel von 32 Euro auf die Kaufliste genommen. Daneben verweisen Marktteilnehmer nach wie vor auf den Wiedereintritt in den US-Markt mit dem Auftrag von Alliant Energy - bekannt gegeben am Mittwoch.

Givaudan fallen um 8 Prozent zurück. Der Konzern hält seinen Pre-Close Roundtable zum Jahresergebnis ab. Wie es am Markt heißt, verweist das Unternehmen auf schwächere Marktbedingungen für Aromen. Die Jahresprognose für den Umsatz sei nicht bestätigt worden. Im Sog fallen Symrise um 2,8 Prozent.

Schneider Electric gewinnen 3,3 Prozent. "Die Aussagen vom Capital Market Day kommen gut an", so ein Marktteilnehmer. Der Konzern plant ein Aktienrückkaufprogramm über 2,5 bis 3,5 Milliarden Euro. Beim Umsatz plant er mittelfristig ein organisches Wachstum um jährlich 7 bis 10 Prozent.

Im Modebereich steigen Brunello Cucinelli 3,3 Prozent und notieren so hoch wie zuletzt im September. Der Konzern hat den Ausblick angehoben. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet er nun mit einem Umsatzwachstum um 11 bis 12 Prozent statt rund 10 Prozent bisher.

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INDEX                     zuletzt        +/- %    absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50            5.738,12        +0,5%      30,00     +16,6% 
Stoxx-50                 4.833,03        +0,4%      20,05     +11,7% 
DAX                     24.167,77        +0,2%      37,63     +21,2% 
MDAX                    29.669,51        -0,2%     -63,14     +16,2% 
TecDAX                   3.548,82        -0,6%     -19,69      +4,4% 
SDAX                    16.801,90        -0,1%     -17,29     +22,7% 
CAC                      8.056,78        +0,4%      34,09      +8,7% 
SMI                     12.917,34        -0,0%      -4,14     +11,4% 
ATX                      5.130,10        +0,0%       0,20     +40,0% 
 
DEVISEN                   zuletzt        +/- %       0:00  Di, 19:30    % YTD 
EUR/USD                    1,1716        +0,2%     1,1695     1,1623   +12,9% 
EUR/JPY                    182,22        -0,1%     182,47     182,38   +12,0% 
EUR/CHF                    0,9327        -0,3%     0,9356     0,9374    -0,3% 
EUR/GBP                    0,8750        +0,1%     0,8740     0,8739    +5,6% 
USD/JPY                    155,53        -0,3%     156,02     156,92    -0,8% 
GBP/USD                    1,3390        +0,1%     1,3381     1,3300    +6,9% 
USD/CNY                    7,0682        -0,1%     7,0730     7,0751    -1,9% 
USD/CNH                    7,0557        -0,1%     7,0624     7,0618    -3,7% 
AUS/USD                    0,6655        -0,2%     0,6671     0,6636    +7,8% 
Bitcoin/USD             90.228,25        -2,5%  92.577,60  94.013,90    -2,3% 
 
ROHÖL                     zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                   57,75        58,46      -1,2%      -0,71   -18,3% 
Brent/ICE                   61,46        62,21      -1,2%      -0,75   -16,5% 
 
METALLE                   zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold                     4.217,61     4.228,65      -0,3%     -11,04   +61,1% 
Silber                      62,17        61,83      +0,6%       0,34  +114,0% 
Platin                   1.426,35     1.419,84      +0,5%       6,51   +62,1% 
Kupfer                       5,33         5,28      +1,0%       0,05   +29,6% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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