XETRA-SCHLUSS/DAX beendet starkes Börsenjahr mit Gewinnen

30.12.2025 / 15:22 Uhr

Wiederholung

DOW JONES--Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag mit Aufschlägen geschlossen. Der DAX stieg um 0,6 Prozent auf 24.490 Punkte. Am letzten Handelstag des Jahres gab die Nachrichtenlage wenig her, und die meisten Anleger waren so kurz vor dem Jahreswechsel nicht mehr aktiv. Bei dünnen Umsätzen dürfte das sogenannte Window-Dressing bei Einzelaktien, also die gezielte Kurspflege in den Portfolios institutioneller Investoren, gestützt haben. Am deutschen Aktienmarkt wurde am Dienstag nur bis 14.00 Uhr gehandelt.

Die geopolitische Lage bleibt angespannt. US-Präsident Donald Trump hat dem Iran mit einem Militärschlag gedroht, sollte das Land sein Atomprogramm wieder aufnehmen. Der Hamas wurde derweil mit ernsten Konsequenzen gedroht, sollte die Terrororganisation nicht die Waffen niederlegen. Und schließlich veranstaltet China vor der Küste Taiwans eines der größten Militärmanöver der vergangenen Jahre. Dies dürfte eine Reaktion auf die jüngste Ankündigung von US-Waffenlieferungen an den Inselstaat sein.

Zudem haben die USA kürzlich einen Angriff auf einen Hafenbereich in Venezuela durchgeführt, wo US-Präsident Trump zufolge Drogen auf Boote verladen und über internationale Gewässer geschmuggelt würden, und behauptete, dass es zu einer "großen Explosion" gekommen sei. In dem Umfeld waren Rüstungsaktien am Dienstag gefragt. Rheinmetall gewannen 2,3 Prozent, Renk 2,3 Prozent und Hensoldt 1,2 Prozent.

"Bei genauerem Hinsehen zeigt sich (...), dass beim DAX eigentlich nur das erste Halbjahr exzellent war. Das zweite Halbjahr war eher ein Seitwärtslaufen", so der Vermögensverwalter QC Partners. Der DAX kam auf Jahressicht auf ein Plus von 23 Prozent, der MDAX auf 19 Prozent. Der TecDAX brachte es aber nur auf eine magere Rendite von 6 Prozent. Damit setzte sich die Serie fort, dass die Bluechips aus Deutschland mit ihrem internationalen Geschäft besser laufen als der deutsche Mittelstand. Ob sich das mit dem milliardenschweren Investitionsprogramm in Deutschland im nächsten Jahr ändern wird, bleibt abzuwarten.

Als Kaufgelegenheit stellte sich im abgelaufenen Börsenjahr der Kursrutsch im April heraus. Am "Liberation Day" verkündete US-Präsident Donald Trump weltweite Strafzölle - Zölle, an die die Börsianer bis dahin nicht geglaubt hatten. Seitdem hat das Thema an Brisanz verloren. Nicht nur haben die USA mit den meisten Ländern Handelsvereinbarungen getroffen, Washington musste schmerzlich erfahren, dass China im Handelsstreit am längeren Hebel sitzt. Exportbeschränkungen auf KI-Chips der jüngsten Generation setzte Peking Ausfuhrbeschränkungen für Seltene Erden gegenüber.

Spitzen-Performer des Jahres waren Rheinmetall mit einem Plus von 154 Prozent. Mit dem Krieg in der Ukraine und der zweiten Präsidentschaft von US-Präsident Trump sind neue Zeiten für Europa angebrochen. Der alte Kontinent wird sich zukünftig in Verteidigungsfragen sehr viel stärker auf sich selbst verlassen müssen, und das wird viel Geld kosten. Der Rüstungssektor ist einer der großen Gewinner dieser Entwicklung. Hensoldt stiegen 2025 um 113 Prozent, Renk um 192 Prozent.

Zwar spielt Deutschland im globalen KI-Rennen nur eine Nebenrolle, ist aber als KI-Ausstatter von Bedeutung. So sind für das Training von Chat GPT & Co gigantische Server-Parks vonnöten, die riesige Mengen an Energie und Wasser verschlingen. Davon profitieren Infrastrukturunternehmen wie Siemens Energy - das Papier kam auf ein Plus von 139 Prozent.

Weiter einen guten Lauf hatten Bankenpapiere. Hauptursache hierfür war der starke Renditeanstieg an den Anleihemärkten und das trotz der niedrigeren Leitzinsen. Deutsche Bank gewannen 2025 gleich 99 Prozent. Für die Commerzbank-Aktie ging es sogar um 130 Prozent nach oben, auch gestützt von anhaltenden Spekulationen über eine Komplettübernahme durch die Unicredit.

Mit Aufschlägen von 89 Prozent erlebten Bayer 2025 ein Comeback. Die Hoffnung auf ein Ende des jahrelangen Glyphosat-Streits verlieh der Aktie Flügel. Die US-Regierung macht sich dafür stark, dass der Fall direkt vor dem Supreme Court verhandelt werden soll. Bayer ist der Meinung, dass Klagen in einzelnen Bundesstaaten die Zulassung des Pestizids durch die US-Bundesbehörde EPA nicht konterkarieren dürfen. Der Oberste Gerichtshof hat den Ruf, unternehmensfreundlicher zu urteilen.

Zu den großen Verlierern 2025 gehörten Konsumaktien. Der Sektor litt zum einen unter der schwachen Konsumneigung wegen der hohen Inflation sowie zum anderen der Schwäche des China-Geschäfts. Adidas büßten 29 Prozent ein, Zalando 22 Prozent, Beiersdorf 25 Prozent. Die Aktie des Duft- und Aromaherstellers Symrise gab sogar um 33 Prozent nach. Neben der Konsumflaute belastete hier der hohe Kostendruck.

Auch Immobilienwerte hatten kein gutes Jahr. Während das hohe Renditeniveau an den Anleihemärkten Bankenaktien zu kräftigen Kurssprüngen verhalf, war es bei Immobilienaktien das Gegenteil. Vonovia verloren auf Jahressicht 17 Prozent oder LEG Immobilien 24 Prozent.

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INDEX                                   zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                   24.490,41  +0,6%     +22,3% 
DAX-Future                            24.669,00  +0,6%     +19,3% 
XDAX                                  24.509,90  +0,6%     +22,8% 
MDAX                                  30.617,67  +0,5%     +19,0% 
TecDAX                                 3.622,27  +0,6%      +5,3% 
SDAX                                  17.174,73  +0,9%     +24,1% 
zuletzt                                         +/- Ticks 
Bund-Future                            127,55%    -25 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index         Gewinner  Verlierer  unv.   Umsatz  Aktien  Umsatz Vortag  Aktien Vortag 
DAX                 33          7     0  1.568,8    23,2        2.343,9           35,4 
MDAX                42          7     1    267,5    11,5          422,5           19,7 
TecDAX              19         10     1    371,4     8,6          510,0           12,6 
SDAX                50         15     5     73,2     6,6          110,0            8,7 
Umsätze in Millionen Euro bzw. Stück 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

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